Der Psychosoziale Krisendienst Tirol ist eine professionelle telefonische Anlaufstelle für Menschen in akuten Krisensituationen. 2020 als Pilotprojekt gestartet wird dieses Angebot mittlerweile sehr gut angenommen: Von Oktober 2022 bis September 2023 wurden insgesamt 4.201 Telefonkontakte verzeichnet.
Pro 10.000 Einwohner und Monat verzeichnet der Psychosoziale Krisendienst 62 Anrufe aus dem Bezirk Kufstein. Bei rund 55 % der Anrufer ging es um psychische Probleme, 15 % haben soziale Konflikte im Umfeld und 14 % Kontaktschwierigkeiten und leiden unter Einsamkeit. „Das Angebot wurde im Unterland in den letzten Monaten besser angenommen.Hilfe zu holen ist kein Zeichen der Schwäche, sondern der Stärke“, erklärt Soziallandesrätin Eva Pawlata.
Der größte Teil der Anrufer ist mit 30 % 60 bis 70 Jahre alt, es folgen 30 bis 40-Jährige (19 %) und 50 bis 60-Jährige (18 %).
„Der psychosoziale Krisendienst ist eine essentielle Säule der Tiroler Hilfs- und Unterstützungslandschaft im Bereich der psychosozialen Gesundheit. Schnelle und leicht zugängliche Unterstützung kann schweren und langfristigen Krankheitsverläufen entgegenwirken. Darüber hinaus trägt der psychosoziale Krisendienst mit seinem umfassenden Angebot wesentlich dazu bei, dass Rettungskräfte und stationäre Einrichtungen entlastet werden“, erklärt Gesundheitslandesrätin Cornelia Hagele.
Für viele Menschen sei es aber nach wie vor eine Hemmschwelle, sich im psychischen Bereich Hilfe zu suchen.
Neben der telefonischen Hilfestellung organisiert der Psychosoziale Krisendienst Tirol an den Wochenenden auch einen aufsuchenden Dienst. „Wir fahren bei Bedarf in Krisensituationen zu den Betroffenen hin. Diese Situation tritt immer häufiger ein. Wir koordinieren uns dabei je nach Anlass und Situation mit den Rettungsdiensten, mit den Ärzten oder mit den Sicherheitsorganen“, berichtet Leo Alber vom Psychosozialen Krisendienst Tirol.
Die Organisation und Durchführung des Psychosozialen Krisendienstes Tirol erfolgt im Auftrag des Landes Tirol in Kooperation zwischen den Vereinen „Suchthilfe Tirol“ und dem „Psychosozialen Pflegedienst Tirol“.
Der Psychosoziale Krisendienst ist täglich von 8 bis 20 Uhr telefonisch unter der Nummer 0800/400120 erreichbar.
V. l.: Leo Alber, Soziallandesrätin Eva Pawlata, Gesundheitslandesrätin Cornelia Hagele und Manfred Deiser
Jährlich lädt der Bauernbund zur Herbstkonferenz, um über die aktuellen politischen Themen zu informieren und mit den Bauern in Austausch zu treten. Vergangenen Donnerstag, 9. November, konnte Gastgeber und Bezirksbauernobmann LA Michael Jäger gemeinsam mit Bauernbundobmann LH-Stv. Josef Geisler und LK-Präsident Josef Hechenberger mehr als 100 Besucher im Saal der Tirol Milch Wörgl begrüßen.
Jäger zeigte sich mit den landwirtschaftlichen Erträgen im Bezirk Kufstein im Sommer und im Herbst grundsätzlich zufrieden und ist erfreut über die Investitionsbereitschaft der Bauern: „Wir konnten im verganenen Jahr in den Bezirken Kufstein, Kitzbühel und Lienz 70 Bauberatungen abschließen. Es freut uns, dass speziell die Jungbauern motiviert sind, zu investieren.“ Dazu hebt der Bezirksbauernobmann das neue Impulsprogramm für die heimische Landwirtschaft hervor, welches für die Jahre 2024 bis 2027 jährlich zusätzlich € 90 Millionen Euro für Maßnahmen der gemeinsamen Agrarpolitik zur Verfügung stellen wird. „Inklusive des Landesanteils gehe ich von einem Plus von € 10 Mio. für Tirols Bauernfamilien aus. Denn die zusätzlichen Mittel sind im Wesentlichen für die umweltgerechte Bewirtschaftung sowie für den Ausgleich von Benachteiligungen im Berggebiet reserviert. Das ist ein weiterer wichtiger Schritt zur Stärkung der Landwirtschaft im Land“, konkretisiert Geisler.
Konsumverhalten
Nachdenklich stimmen Hechenberger Umfrageergebnisse der AMA: Die Teuerungswelle habe demzufolge auch das Konsumverhalten der Menschen beeinflusst. „Während vor wenigen Jahren noch 40 % der Befragten nach Angeboten und Aktionen gekauft haben, so waren es im ersten Halbjahr 2023 bereits 60 %.“ Lt. dem LK-Präsidenten brauche es weiterhin sehr viel Bewusstseinsbildung über den Mehrwert regionaler Erzeugnisse und den Stellenwert gesunder Lebensmittel. „Ich erlebe immer wieder, dass Menschen beim täglichen Konsumverhalten teilweise irrational handeln. So wird beklagt, wenn ein Stück Butter oder ein Liter Milch um ein paar Cent teurer wird, wenn jedoch das Kilo Schweinsohren als Kauartikel für den geliebten Vierbeiner daheim € 37,- pro Kilo kostet, wird beim Kauf nicht mit der Wimper gezuckt“, ergänzt Jäger.
V. l.: Bauernbunddirektor Dr. Peter Raggl, Bezirksbauernobmann LA Michael Jäger, Bauernbundobmann LH-Stv. Josef Geisler und LK-Präsident NR Josef Hechenberger
Mit der schwarz-roten Landesregierung ist auch SPÖ-Bezirksvorsitzender Christian Kovacevic in den Landtag eingezogen. Nach dem ersten Jahr zieht der Wörgler Stadtrat eine erste Bilanz.
„Wir haben mehr reagiert, als agiert“, fasst der SPÖ Landtagsabgeordnete für den Bezirk Kufstein, Christian Kovacevic, den Start der Ende Oktober 2022 angelobten Tiroler Landesregierung zusammen. Trotzdem sei es gelungen, vom ambitionierten Regierungsprogramm bereits einiges umzusetzen.
Mit dem russischen Angriffskrieg auf die Ukraine war die Bevölkerung mit einer noch nie dagewesenen Steigerung der Energiepreise konfrontiert: „In unsicheren Zeiten ist es Aufgabe der Politik, für Stabilität zu sorgen – und für rasche Entlastung, die ankommt“, erklärt Kovacevic. So habe die Landesregierung auf die rasant steigenden Preise beispielsweise mit neuen oder verbesserten Zuschüssen reagiert, speziell bei den Heiz- und Energiekosten.
Verkehr
Ein großes Problem im Bezirk Kufstein bleibt weiterhin die Verkehrsbelastung: „Umso wichtiger ist es, sich als Politik schützend vor die leidgeplagten Menschen zu stellen. Tirol werde in der Transitfrage jedenfalls nicht nachgeben“, so Kovacevic. Der SPÖ-Bezirksvorsitzende verweist auf die bestehenden Abfahrverbote: 128.220 Abweisungen zählte der Bezirk allein im vergangenen Winter. Für die Kontrollen dieser Abfahrverbote soll das Budget nun immens aufgestockt werden: Waren es im vergangenen Winter noch € 71.000,- für ganz Tirol, so sind für die kommende Wintersaison € 240.000,- anvisiert. Allein für die Straßenaufsichtsorgane im Bezirk Kufstein sollen in der bevorstehenden Wintersaison € 42.000,- zur Verfügung stehen. Dies soll von der Tiroler Landesregierung noch in dieser Woche beschlossen werden (nach Redaktionsschluss).
Ein „entscheidender Durchbruch“ sei lt. Kovacevic mit der Präsentation des „Slot-Systems“ auf der Festung Kufstein gelungen: Bayerns Ministerpräsident Markus Söder, Tirols LH Anton Mattle und Südtirols LH Arno Kompatscher unterzeichneten im April dieses Jahres eine gemeinsame Erklärung für ein digitales Verkehrsmanagementsystem am Brennerkorridor (der Kufsteinblick berichtete). Da es zur Einführung der „buchbaren Autobahn“ aber auch die Zustimmung der Nationalstaaten braucht, sei lt. Kovacevic noch viel Verhandlungsgeschick nötig. Zusätzlich werde auch an eine Erhöhung der Maut auf der Brenner-Route kein Weg vorbei führen: „Solange der Unterschied so eklatant ist, wird dieser große Umweg über den Brenner in Kauf genommen, anstatt durch die Schweiz zu fahren“, erläutert Kovacevic.
Als wichtiges Projekt sieht Kovacevic auch die Fertigstellung der Nordtangente in seiner Heimatgemeinde Wörgl - hier seien jedoch noch viele Punkte - u. a. Grundablösen - ungeklärt. Am Zug sei hier Bgm. Michael Riedhart.
Erhöhung der Mindestsicherung
Unter SPÖ-Landesrätin Eva Pawlata erfolgte eine umfassende Anpassung der Wohnkostenrichtlinie innerhalb der Mindestsicherung, die 784 Familien im Bezirk Kufstein bei den Mietkosten unter die Arme greift. „In Summe sind das zusätzliche € 700.000,- vom Land für die Armutsbekämpfung im Bezirk“, sagt Kovacevic, der auch das Soziale Schulticket hervorhebt. Initiiert von Pawlata und SPÖ-Mobilitätslandesrat René Zumtobel macht die Sozialmaßnahme für Familien mit Mindestsicherungsbezug das Basis-Schulticket zum vollen Klimaticket Tirol – ohne Aufpreis. Während sich mit dem Fahrplanwechsel im Dezember neue Öffi-Verbindungen und Taktverbesserungen für den Bezirk und das ganze Unterland abzeichnen, begleitet den Wörgler SPÖ-Abgeordneten ein besonderes Herzensanliegen in das zweite Regierungsjahr – die Ausweitung der Schulsozialarbeit auf Fachberufsschulen, wie sie ein angenommener SPÖ-Antrag vorsieht. Zu den bereits bestehenden 15, meist Mittelschulstandorten im Bezirk, sollen nun noch weitere an Berufsschulen hinzukommen. Für Kovacevic, der den ursprünglichen Start der Schulsozialarbeit im Bezirk vor einigen Jahren als zuständiger Referent der Stadt Wörgl tatkräftig unterstützt und begleitet hatte, ein logischer und wichtiger nächster Schritt.
LA Christian Kovacevic zeigt sich mit der Zusammenarbeit der Regierungsparteien sehr zufrieden.
Im Beisein von Betreibern, Genossenschaftern sowie Vertretern aus Wirtschaft und Politik wurde am Dienstag, 24. Oktober, der Innovationsraum Kufstein im 1. Stock des Einkaufszentrum KISS am Unteren Stadtplatz feierlich eröffnet.
„Wir sind überzeugt, dass wir mit diesem Projekt eine ganze Menge an Lösungen gefunden haben“, bezeichnete Thomas Ebner, Vorstand der Innovations.Raum Kufstein eGen und Geschäftsführer vom Standortmarketing Kufstein, den neuen Innovationsraum als „Win-Win-Win Projekt“. Der Coworking Space soll die Wertschöpfung in der Stadt steigern, den Ortskern beleben und Unternehmer dabei unterstützen, durch flexible Arbeitsplatzoptionen Kosten zu sparen. „Wir werden dem Trend zum New Work gerecht, haben für Gründer einen Rahmen geschaffen, in dem sie sich mit einem Sorglos-Paket um ihr Kerngeschäft kümmern können, werden dem touristischen Trend des Workation gerecht und haben einen hartnäckigen Leerstand gelöst. Dazu haben wir das Platzproblem für unser eigenes Team lösen können“, ergänzt Ebner. Ab sofort können auf 600 m2 25 hochwertig ausgestattete Arbeitsplätze flexibel gemietet werden, dazu stehen vier Einzelbüros und zwei Besprechungsräume zur Verfügung. In abgetrennten Räumlichkeiten ist zudem das Team des Standortmarketing Kufstein untergebracht.
Als Betreiber des Innovationsraum Kufstein fungiert eine neue Genossenschaft - Mitglieder sind die Standortmarketing Kufstein GmbH, die Kufgem GmbH, die Sparkasse Kufstein, die WKO Bezirksstelle Kufstein, die Standortagentur Tirol GmbH, die Stadtwerke Kufstein GmbH und die Fachhochschule Kufstein Tirol.
Das Projekt konnte dank Fördermittel ermöglicht und finanziert werden. 50% der Kosten wird aus EFRE-Mitteln gedeckt und zu 50% aus einer Kapitalerhöhung durch die Gesellschafter Stadt Kufstein und TVB Kufsteinerland. Das Gesamtvolumen der Investition beträgt etwa € 400.000,-.
Am Nachmittag des 24. Oktober folgten zahlreiche Besucher der Einladung zum Tag der offenen Tür mit Impulsvorträgen und Live-Musik.
Weitere Infos unter www.innovationsraum.kufstein.at
V. l.: Thomas Ebner (Standortmarketing Kufstein GmbH), Markus Gwiggner (Wirtschaftskammer Kufstein), Klaus Felderer (Sparkasse Kufstein), Wolfgang Gschwendtner (kufgem GmbH, Stadtwerke Kufstein), Franz Mayer (Fachhochschule Kufstein), Carina Berger (Innovationsraum Kufstein), Marcus Hofer (Standortagentur Tirol GmbH) Bgm. Martin Krumschnabel sowie Georg Hörhager(TVB Kufsteinerland)
Bereits zum dritten Mal lud die Kaiserwirtschaft Ellmau am 18. Oktober zum „Tag der Offenen Betriebetür“. 420 Schüler zwischen 14 und 18 Jahre warfen einen Blick hinter die Kulissen von insgesamt 33 Unternehmen. Mit dabei waren auch Schüler der HLW Kufstein, der BFW Wörgl und der Mittelschule Söll.
Einmal mehr luden Ellmauer Betriebe Schüler zu einer informativen und interaktiven Entdeckungsreise durch die Ellmauer Unternehmerwelt. Eingeteilt in die Bereiche Tourismus. Handwerk. Handel und Büro erhielten die Jugendlichen 45-minütige Einblicke in verschiedene Berufe und Unternehmen, wobei ihnen dabei allen voran ein Berufsverständnis vermittelt wurde, wie TVB Wilder Kaiser Geschäftsführer Lukas Krösslhuber anführt: „Sie schnupperten Unternehmensluft, sprachen mit den Mitarbeitern und konnten selbst aktiv werden. Vom Skiservice bis hin zum Zimmern. So hautnah kann man sonst kaum einen Betrieb erleben und erste Kontakte knüpfen.“ „Wir haben immer wieder mitbekommen, dass unsere Betriebe händeringend Mitarbeiter suchen. Wir müssen den Jugendlichen unsere Möglichkeiten aufzeigen“, erklärt der Obmann der Kaiserwirtschaft, Otto Langhofer, die Grundidee der Veranstaltung. Bgm. Nikolaus Manzl ergänzt: „Wir leben in Zeiten des Mitarbeitermangels - und nur wenn wir bei den Jugendlichen und Kindern anfangen, unsere Betriebe wertvoll zu zeigen, haben wir eine Chance.“ Die Kosten für den „Tag der Offenen Betriebetür“ von rd. € 20.000,- übernehmen die Gemeinde Ellmau, die Kaiserwirtschaft, der TVB Wilder Kaiser und die Wirtschaftskammer Kufstein.
Freuten sich über die gelungene Veranstaltung: Bgm. Nikolaus Manzl, Kaiserwirtschaft-Obmann Otto Langhofer, WK-Obmann Manfred Hautz, TVB-GF Lukas Krösslhuber sowie Gemeindevorstand Gert Oberhauser (v. l.)