Niedrigere Lärmbelastung durch Herabsetzen der Dezibel-Obergrenze und tiefere Wannen sowie Verlegung der Strecke weg vom Ort, Dr. Arnold Fink konnte bei der Gemeindeversammlung viele Verbesserungen zum Stand im Sommer 2018 präsentieren. Für Diskussionen sorgte aber wieder ein ca. 450 Meter langes Teilstück, das aus Kostengründen oberirdisch verlaufen soll.
Um über den aktuellen Stand des Planungsstandes der neuen Bahn-Trassenführung zu informieren, lud Bgm. Andreas Ehrenstrasser am Donnerstag, 29. November, bereits zum zweiten Mal in diesem Jahr zu einer Gemeindeversammlung.
Projektleiter Dr. Arnold Fink präsentierte vor allem die Neuerung gegenüber dem Planungsstand vom Sommer 2018 und stellte sich anschließend im gut gefüllten Gemeindesaal den Fragen. Anwesend war auch der medizinische Sachverständige für dieses Projekt, Dr. Walter Kofler. „Wir sind seit zwei Jahren in einem ständigen Dialog. Es ist noch nicht das, was wir in Langkampfen wollen und das ist der ÖBB auch bewusst“, so Bgm. Ehrenstrasser.
Neue Strecke - wozu überhaupt?
Zur Zeit fahren täglich 221 Züge zwischen Kufstein und Wörgl - bis 2030 wird diese Zahl auf 338 steigen und entsprechend auch die Lärmbelastung steigen. Auf der Neubaustrecke sollen 226 Züge fahren. Seit über 30 Jahren gibt es in Langkampfen Beschwerden wegen dem Lärm einer alten Eisenbahnbrücke. Vor allem die Güterwagons sorgen für hohe Lärmspitzen - und genau diese sollen dann vorwiegend auf der neuen Strecke unterwegs sein. Dr. Fink gab zu, dass es auch an der Zeit wäre, an der Brücke etwas zu machen, ergänzte aber, dass dies nicht in dieses Projekt einfließen kann.
Änderungen seit Sommer
Um die Belästigungen so nieder wie möglich zu halten, hat man sich darauf geeinigt, Maßnahmen zu setzen, um den Lärm von 55 Dezibel auf 50 Dezibel zu senken. „Und falls es neue Gesetze mit noch niedrigeren Werten geben wird, werden wir uns nach diesen richten, auch wenn wir bereits eine Genehmigung haben“, so Fink und betonte dabei, dass dies einzigartig bei so einem Projekt ist.
Um das zu erreichen, sollen die oberirdischen Trassenführungen nochmals 2,5 Meter tiefer in eine Wanne gelegt werden und an sensiblen Stellen Lärmschutzwalle errichtet werden.
Dr. Kofler betonte, dass er sich dafür einsetzen wird, dass alles Machbare umgesetzt wird: „Es kann nicht sein, dass es im Unterinntal unterschiedliche Maßstäbe gibt.“ So wird von ihm nicht nur der Lärm überprüft, sondern auch die Auswirkungen durch die Erschütterungen.
Auf Unverständnis stößt nach wie vor ein ca. 450 Meter langes überirdisches Teilstück von der Schottergrube in Niederbreitenbach Richtung Angath. Fink gab unumwunden zu, dass dies rein aus Kostengründen so sei. Doch durch die Aufschüttung eines besonders hohen Schutzwalles soll es hier sogar zu Verminderungen des Lärmes kommen, da diese auch vor bis zu 80 % des Autobahnlärmes schützen werden.
„Es kann nicht heißen Bahn gegen Gemeinde, sondern es muss das Bestmögliche für alle gefunden werden“, so Bgm. Ehrenstrasser, der auf weitere Verbesserungen durch die nächsten Verhandlungen setzt.
Bei der Gemeindeversammlung in Langkampfen informierten Arnold Fink von der ÖBB und Bgm. Andreas Ehrenstrasser über den aktuellen Planungsstand der Bahn-Trassenführung