Bereits vier bestätigte Masernfälle gibt es im Tiroler Unterland. Darunter befinden sich aktuell ein Mann aus Alp-bachtal, eine Frau aus Kufstein sowie ein Kind aus dem Alpbachtal.
Anfang Jänner war ein Urlauberkind aus der Ukraine bei der Anreise an Masern erkrankt gewesen. In diesem Fall ist die Krankheit mittlerweile wieder abgeklungen.
Vorkehrungen getroffen
Möglicherweise gefährdete Personen, mit denen die Erkrankten zuletzt in Kontakt standen, wurden über diese Masernfälle informiert. Bei einer empfänglichen Masern-Kontaktperson kann mittels einer Masern-Mumps-Röteln (MMR)-Impfung versucht werden, diese Krankheit zu verhindern. Es steht keine Behandlung für die Masernvirus-Infektion selbst zur Verfügung, nur die körperlichen Beschwerden wie Fieber können gelindert werden. „Bestmöglicher Schutz gegen Masern ist nur durch zwei Impfungen gewährleistet“, erklärt Impfexpertin Anita Luckner-Hornischer von der Landessanitätsdirektion Tirol und empfiehlt aus diesem aktuellen Anlass den Impfpass zu kontrollieren.
Auch ein Kind betroffen
Aufgrund des Masernfalles eines Kindes im Alpachtal, das sich bereits im Bezirkskrankenhaus Kufstein in ärztlicher Behandlung befindet, werden vorsorglich weitere Maßnahmen getroffen. Sechs Babys, die weniger als sechs Monate alt sind und daher nicht gegen Masern geimpft werden können, werden vorsorglich an der Kinderklinik in Innsbruck behandelt.
„In enger Abstimmung mit den Bezirkshauptmannschaften werden alle notwendigen Vorkehrungen zur Verhinderung einer Ausbreitung von Masern getroffen“, erklärt Landessanitätsdirektor Franz Katzgraber.
Von Husten bis Fieber
Die Krankheit wird über beim Sprechen, Husten oder Niesen ausgestoßene Tröpfchen übertragen und gilt damit als hochansteckend. Im Vorstadium treten Fieber, Schnupfen, trockener Husten und Bindehautentzündung auf. Nach drei bis fünf Tagen erfasst ein großfleckiger Hautausschlag mit neuerlich hohem Fieber und schwerem Krankheitsgefühl den gesamten Körper. Die durchschnittliche Dauer der Inkubationszeit beträgt zwei Wochen.
Bei Masern zu Hause bleiben
Sobald sich erste Krankheitszeichen im Zusammenhang mit einem möglichen infektiösen Masernfall entwickeln, sollten die betroffenen Personen zu Hause bleiben und den Kontakt mit anderen nicht geschützten Menschen, insbesondere mit Schwangeren, Säuglingen und abwehrgeschwächten Personen meiden. Außerdem sollte ein Arzt oder die Krankenhausambulanz über die Sachlage zunächst telefonisch informiert werden. Masern ist eine meldepflichtige Krankheit. Die Therapie ist symptomatisch, muss aber bei schweren Komplikationen wie einer Lungen- oder Gehirnentzündung im Krankenhaus erfolgen.
Kostenlos gegen Masern impfen
Vor Masern geschützt sind Personen, die von Masern bereits betroffen waren oder zweimal mit dem entsprechenden Impfstoff geimpft wurden. Die Impfaktion Tirol ist ein kostenloses Angebot des Landes für Säuglinge, Kinder und Jugendliche in Tirol. Speziell die MMR-Impfungen sind im Rahmen der Impfaktion Tirol in jedem Lebensalter kostenlos.
Infokampagne
„Wir müssen einer möglichen weiteren Verbreitung der Masernerkrankung entschieden entgegentreten“, so LH Günther Platter. Tirols Gesundheitslandesrat Bernhard Tilg: „Wir starten in Kürze eine weitreichende Informations- und Aufklärungskampagne. Im Zuge dessen wollen wir auf alle Möglichkeiten des Impfens hinweisen.“
Hilfestellung zur Überprüfung des Impfpasses: www.tirol.gv.at/impfungen