Um Förderung des Landes für Integrationsmaßnahmen zu erhalten, ist ein eigenes Konzept notwendig. In Kufstein wurde mit 50 Schlüsselpersonen Interviews geführt, um den aktuellen Stand sowie Wünsche und Verbesserungsvorschläge zu erfassen.
„Integration wird im Schulalltag bereits täglich gelebt“, so die Integrationsreferentin der Stadt Kufstein, GR Birgit Obermüller. Gleichzeitig informierte sie bei der Gemeinderatssitzung am Mittwoch, 5. Juni, dass bereits während der Erstellung des Konzeptes mehrere Maßnahmen umgesetzt wurden.
In Workshops wie z. B. mit den Themen „Dialog statt Hass“, wo Auswirkungen bis zu den rechtlichen Folgen von Hasspostings besprochen wurden, oder „Argumentation statt Stammtischparolen“ oder bei den Integrationswochen vom 10. April bis 10. Mai wurden bereits erste Schritte gesetzt.
Bei den Interviews kristallisierten sich verschiedene Kernvorschläge heraus: Bessere Vernetzung und Gespräche zwischen den Verantwortlichen (daraus entstand der Newsletter „Vielfalt im Unterland“), mehr Räumlichkeiten bzw. Möglichkeiten für Begegnungen, Vereine sollen in ihrer Schlüsselfunktion für Intgegration besser eingebunden werden und für Frauen, Mädchen und Jugendliche soll das Angebot erhöht werden.
Auf der anderen Seite wird es als essentiell gesehen, dass Werte besser vermittelt und Identitäten gestärkt werden. Obermüller: „Es gibt Familien, die Interesse haben, aber auch welche, die bereits in der dritten Generation in Österreich sind und Kontakt vermeiden. Am besten sieht man es daran, wie gut die deutsche Sprache gelernt wurde.“
Für die Zukunft will man den Ist-Zustand öfter evaluieren und versuchen, soviele der Vorschläge mit umzusetzen. Jede Umsetzung wird aber vorher im Stadtrat besprochen und zur Abstimmung vorgelegt.
Vizebgm. Hannes Rauch lobte den guten und sachlichen Leitfaden, der durch das Konzept nun vorhanden ist: „Das Erlernen der Sprache bleibt der Schlüssel für eine erfolgreiche Integration.“ Gleichzeitig hatte er aber auch Bedenken bei manchen Punkten wie z. B. der Errichtung eines muslemischen Friedhofes. Hier sollen am bereits vorhanden Friedhof entsprechende Rahmenbedingungen geschaffen werden.
Birgit Obermüller (re.) präsentierte dem Gemeinderat das Integrationskonzept der Stadt Kufstein.