Nicht einverstanden ist die Gemeinde Langkampfen mit den von der ÖBB eingereichten Plänen der Umweltverträglichkeitsprüfung (UVP) und stellt mit einem 17 Punkte umfassenden Dokument weitere Forderungen. Die Bürgerinitiativen will man hingegen nicht mehr mit einbeziehen, da deren Forderungen kontraproduktiv seien.
Bei seiner letzten Gemeinderatssitzung am Dienstag, 8. Oktober, hat der Langkampfener Gemeinderat einen Punkt der Tagesordnung in den geheimen Teil der Sitzung verschoben: Die gewünschten Änderungen der Pläne der ÖBB zum Gleisausbau in der Gemeinde. Grund sei lt. Bürgermeister Andreas Ehren-
strasser der Zeitdruck gewesen, da die Unterlagen zu zeitnah zur Sitzung angekommen sind und die Mandatare noch nicht ausreichend informiert werden konnten, um eine Diskussion im öffentlichen Teil abzuhalten.
Forderungskatalog
Einstimmig wurde schlussendlich ein über vier Seiten langer Forderungskatalog für weitere Verhandlungen in Wien beschlossen. Gefordert werden unter anderem ein durchgängiger Tunnel zwischen der Haltestelle Langkampfen und Niederbreitenbach, alle Unterführungen so auszuführen, dass sie weiterhin auch von großen landwirtschaftlichen Fahrzeugen benützt werden können, Sanierung der bestehenden Mülldeponie, diverse verbesserte Lärmschutz-Maßnahmen und vieles mehr. Auch einige Verbesserungen der neuen Haltestelle und eine Ausführung als Galerie, wo keine Tunnellösung möglich ist, werden aufgeführt. Im Mittelpunkt der Forderung steht, dass es zu keiner Verschlechterung zum Ist-Zustand kommt und die versprochenen Minus 5 dB auf Dauer eingehalten werden.
Bauphase
Auch während der Umbauphase erwartet man sich eine geringstmögliche Belastung für die Bevölkerung. So soll z. B. eine 24-Stunden-Hotline für Belastungsmeldungen eingerichtet werden, der Baustellenverkehr so weit wie möglich über die Autobahn erfolgen, die Baustelle nur von Montag-Freitag von 6 bis 19 Uhr betrieben werden und ein entsprechender Schutz vor Staub errichtet werden.
Bürgerinitiativen
Als nicht zielführend bezeichnet Bgm. Ehrenstrasser eine weitere Einbindung der Bürgerinitiativen, auch der Anwalt der Gemeinde hat bereits davon abgeraten. Die überzogenen Forderungen seien kontraproduktiv und erschweren die Verhandlungen. Auch ein offener Brief der Bürgerinitiativen „Kampf dem Lärm“ und „Egerer Boden“ (der Kufsteinblick berichtete) hat sicherlich auch dazu beigetragen, dass sich die Fronten hier verhärtet haben.
Links:
Die Visualisierungen der ÖBB des aktuellen Standes:
Überflugvideo aktuelle Pläne (Panoramatour):
Der beschlossene Forderungskatalog (Download):
Eine der 17 Punkte im Forderungskatalog: Die hier gezeigte „Wanne Niederbreitenbach“ soll als Tunnel- oder Galerielösung umgesetzt werden. Visualisierung: ÖBB