Bereits 2019 wurde das Ziel von 2025 erreicht: In Langkampfen leben mit den Nebenwohnsitzen über 4400 Menschen. Beherrscht haben den Informationsabend der Gemeinde aber nur zwei Themen: Der Verkehr und die geplante Bahntrasse der ÖBB.
Das Langkampfen zu schnell wächst und deswegen bei Umwidmungen in Zukunft genauer überlegen wird und der Hinweis, dass es keinen Anspruch auf Umwidmung gibt, ging bei der Gemeindeversammlung im Gemeindesaal Langkampfen am 9. Dezember fast unter. Zu dominant waren zwei andere Themen. „Wir haben in Langkamp-fen zwei/drei Themen, wo sich die Sachlichkeit verabschiedet hat“, so Bgm. Andreas Ehren-strasser in seinen einführenden Worten.
Aus diesem Grund lud die Gemeinde Dipl.-Ing. Erwin Obermaier vom Baubezirksamt und Arnold Fink von der ÖBB ein, um über den aktuellen Stand zu berichten.
Verkehr
Der Bürgermeister präsentierte noch einmal den offenen Brief der Bürgerinitiative „Kampf dem Lärm“, der sicher auch dazu beigetragen hat, dass das Verhältnis zwischen Gemeinde und Bürgerinitiative abgekühlt ist, da darin dem Bürgermeister und auch der Bezirkshauptmannschaft vorgeworfen wird, dass sie die Probleme in der Gemeinde ignorieren (der Kufsteinblick berichtete).
Obermaier hatte Statistiken zur L211 und L212 im Gepäck, für die auch auf Initiative von „Kampf dem Lärm“ ein Gesamtkonzept mit zahlreichen Geschwindigkeitsreduktionen erstellt wurde. „Etwas, das nicht alle Langkampfener zu schätzen wissen“, so Ehrenstrasser, da es auf dieser Straße nun so gut wie keine Möglichkeiten zum Überholen mehr gibt. Die Bürgerinitiative hielt dem aber gleich entgegen, dass es dadurch nur 47 Sekunden länger dauern würde, bis man nach Kufstein kommt.
Die Statistiken, die die Werte von über einem Jahr beinhalten, zeigen, dass es in Langkampfen vor allem vormittags und abends zum Arbeits-Beginn und -Ende mehr Verkehr gibt. Im Vergleich sind es viel weniger Fahrten wie in den Gemeinden Kufstein, Schwoich oder Niederndorf. „Erleichterung bringen würde hier ein Anschluss an die Autobahn im Gewerbegebiet, dafür kämpfe ich seit zwei Jahren. Das hängt aber von den Plänen der ÖBB ab“, so Ehrenstrasser. Verkehrslärmbelästigung in Niederbreitenbach würde hauptsächlich von den Bewohnern selbst verursacht werden, von 1300 Fahrten sind lt. Zählung 1000 Eigenfahrten. „Transit ist hier kein Thema, der Mehrverkehr entsteht durch mehr Autos und mehr Fahrten der Einwohner.“ Beschwerden gab es auch über zu viele und laute Traktorfahrten, auch spät in der Nacht, aber es gäbe keine gesetzliche Handhabe, diese einzuschränken. Beim Thema Schutzwege auf der Landesstraße erklärte Obermaier nochmals, dass diese bei Straßen mit 60 km/h gesetzlich nicht möglich sind. Er gab zu dem zu bedenken, dass auf Schutzwegen zudem die meisten Unfälle passieren. Am geplanten neuen Feuerwehrhaus ist eine weitere Dauerzählstation geplant, um noch genauere Daten für die Zukunft zu erhalten.
ÖBB-Trasse
Arnold Fink präsentierte die Version der geplanten Bahntrasse, die zur Umweltverträglichkeitsprüfung eingereicht wurde: „Es wird aber noch mit der Gemeinde verhandelt, es kann sich noch einiges ändern.“ Insgesamt 25 Punkte umfasst der Forderungskatalog, die der Gemeinderat beschlossen hat. Dieser geht der Bürgerinitiative „Kampf dem Lärm“ aber zu wenig weit. Auch herrschte wenig Verständnis dafür, dass der Bereich der neuen Trasse in Langkampfen nicht komplett als Tunnellösung erfolgt. Abermals versprach Fink, dass die ÖBB, auch wenn die gesetzlichen Vorgaben nach unten korrigiert werden, man nochmals mindestens 5 Dezibel darunter bleiben wird. Bis März 2020 sollen diese Verhandlungen abgeschlossen sein, die ÖBB strebt mit 2023 eine Baugenehmigung an. Auf unserer Homepage kann der aktuelle Planungsstand abgerufen werden.
V. l.: Bgm. Andreas Ehrenstrasser und Erwin Obermaier