Die Liste „Team Walter Thaler FPÖ/GKL“ grenzt sich mit seinen fünf Gemeinderäten ab sofort von der FPÖ ab. Dazu treten Stadtrat Walter Thaler und die Gemeinderäte Cora Dresch und Reinhard Amort gemeinsam mit den fünf Ersatzgemeinderäten aus der Partei aus. Als „Team Walter Thaler GKL“ wird die Arbeit im Gemeinderat fortgeführt.
„Mit den Quereleien innerhalb der Partei, Ibiza, sowie den handelnden Personen im Bezirk sowie im Land können wir uns nicht idendifizieren. Damit möchten wir nichts mehr zu tun haben“, erklärt Stadtrat Walter Thaler die Abgrenzung zur FPÖ. Mit Stadtrat Herbert Santer sowie den Gemeinderäten Reinhard Amort, Cora Dresch und Manfred Haslacher könne man sich jetzt voll und ganz auf die Arbeit in der Stadt Kufstein konzentrieren: „Dieser Schritt wirkt wie eine Befreiung. Es folgen sicher noch weitere Austritte“, ist sich Thaler sicher. „Wir freuen uns, dass die GKL (Gemeinsame Kufsteiner Liste) weiterhin diese starke Bedeutung hat und wir nun Zuwachs haben. Dass Walter, Reinhard und Cora nun auch – wie wir – reine GKL-Mandatare sind, freut mich besonders“, meint GKL-Obmann Herbert Santer, der wie GR Manfred Haslacher nie FPÖ-Mitglied war. Der Parteiaustritt habe sich lt. Thaler schon länger abgezeichnet, beim Stadtparteitag in Kufstein lief das Fass jedoch über.
„Putsch“ beim Stadtparteitag?
Beim Kufstein Stadtpareitag wurde der Landtagsabgeordnete Christofer Ranzmaier - übrigens zwei Jahre im Gemeinderat für das Team Walter Thaler - mit 14:8 Stimmen zum neuen Stadtparteiobmann gewählt.
„Es muss in einer Demokratie und einer Partei erlaubt sein, dass sich mehrere Kandidaten für eine Funktion zur Wahl stellen. Ich habe kandidiert, da ich die vor allem organisatorisch in die Jahre gekommene FPÖ in Kufstein zukunftsfähig aufstellen will, was ich Thaler bereits 2014 ein erstes Mal aus eigenem Antrieb heraus angeboten habe und ihn schon damals mit im Boot wissen wollte“, erklärt Ranzmaier.
„Es war eine abgekartete Sache. Von den 22 anwesenden Parteimitgliedern hat er (Anm. Ranzmaier) 20 mitgenommen. Da waren Leute dabei, die haben wir gar nicht gekannt“, so Thaler, der nur acht Stimmen erhielt. „Mit solchen Machenschaften möchten wir nicht arbeiten. Wir haben das im Vorfeld mehrmals klargelegt, dass wir mit Ranzmaier nichts zu tun haben wollen. Mir passt die ganze Einstellung nicht, das hat nie gepasst. Aber es ist gut, dass es so gekommen ist. Für uns ist es eine Erlösung“, ergänzt Thaler. Dem entgegnet Ranzmaier: „Ich darf darauf verweisen, dass Thaler in geheimer Wahl lediglich ein Drittel der Stimmen erhielt, was klar erkennen lässt, dass die Mitglieder – und die sind der Souverän innerhalb der Partei – diesen Generationenwechsel, auch angesichts der im Raum stehenden Konsequenzen, wollten. Ich habe jedoch sowohl im Gespräch im Vorfeld, als auch am Parteitag sowie danach versucht, die Hand zu reichen – dafür wurden sogar die weiteren Wahlen am Parteitag vertagt, weil mein Antreten am Stadtparteitag kein Angriff auf Thaler persönlich war.“
Sowohl das „Team Walter Thaler GKL“ als auch die FPÖ Kufstein werden bei den nächsten Gemeinderatswahlen 2022 mit einer eigenen Liste antreten.
Neuer Obmann auch in Bezirkspartei
Einen Tag nach dem Stadtparteitag stand in Anwesenheit von Landesparteiobmann Markus Abwerzger die Suche nach einem Nachfolger für die scheidende FPÖ-Bezirksparteiobfrau Carmen Schimanek auf dem Programm. Dabei konnte sich der freiheitliche AK-Kammerrat Andreas Gang aus Kramsach auf dem Mitgliederparteitag die Mehrheit sichern. „Mit der Übergabe des Staffelholzes an Gang sowie Ranzmaier wird auch in Kufstein ein neues freiheitliches Kapitel aufgeschlagen“, freute sich Abwerzger. „Mit den Gemeinderatswahlen 2022 steht schon die erste große Herausforderung für mich und meine Mannschaft vor der Tür. Wir stehen jedenfalls schon in den Startlöchern“, meint Gang, der davon berichtet, dass die organisatorischen Arbeiten im Hintergrund bereits begonnen haben. „Für uns geht es dabei vor allem darum, der ÖVP-Allmacht - die nicht nur in Bund, Land, Kammern sondern auch in vielen Tiroler Gemeinden herrscht - ein ehrliches freiheitliches Angebot entgegenzusetzen“, gibt Gang die Richtung vor.
Walter Thaler ist aus der FPÖ ausgetreten