Kufstein gehört zu den Vorreitern der Begegnungszonen und die vergangenen Jahre haben gezeigt: es funktioniert. Doch ein Teilstück verhindert eine durchgehende Zone: die Innbrücke vom und zum Bahnhof.
Der Verkehrsbeirat entschied sich in einer Sitzung allerdings dagegen, auch aus dieser Brücke eine für alle Verkehrsteilnehmer gleichberechtigte Fläche zu machen. Im Stadtrat wurde der Antrag dann aber mit der Mehrheit der Parteifreien angenommen.
Um dem entgegenzuwirken, wurde in der letzten Gemeinderatssitzung von Hannes Rauch ein gemeinsamer Antrag der VP, GKL, Grünen, SPÖ und Neos eingebracht: auf der Innbrücke soll wie in den Begegnungszonen eine Höchstgeschwindigkeit von 20 km/h eingeführt werden. Rauch: „Um eine starke Beschleunigung aller Fahrzeuge zu verhindern, benötigt es aus unserer Sicht eine Reduktion der Geschwindigkeit. Das wäre ein großer Beitrag für die Verkehrssicherheit sowie eine Vereinfachung für die Verkehrsteilnehmer.“ Zusätzlich sollen die Fahrradstreifen erneuert werden.
Stefan Hohenauer (Parteifreien): „Bei einer Besichtigung der Begegnungszonen vor drei Jahren wurde bereits von einer Abordnung der bayrischen Grünen gefragt, warum die Begegnungszone nicht durchgehend ist. Und auch 2019 bei einem Rundgang anlässlich der Fußgängerkonferenz war die erste Frage: Warum geht das nicht durchgehend? Warum die Grünen gegen eine Begegnungszone sind, kann ich überhaupt nicht nachvollziehen. Da bis auf ein paar Verkehrszeichen keine Kosten entstehen würden, hätte man es einfach eine Zeit lang ausprobieren können. Der Schutz der Fußgänger und Radfahrer ist in einer Begegnungszone besser gewährleistet als nur bei einer Geschwindigkeitsverordnung“.
Für Horst Steiner (BHS) ist der aktuelle Stand unübersichtlich für die Autofahrer: „Ich bin überzeugt, dass die Wenigsten wissen, ob sie sich noch in der Begnungszone befinden oder nicht. Daher sollte man dieses Flickwerk endlich beseitigen und eine geschlossene Fläche herstellen. Das Problem Parken: Soweit ich weiß, gilt auf Brücken ein generelles Halte- und Parkverbot. Eine Begegnungszone ändert daran nichts. Aber das müsste ein Jurist beantworten.“
Dass die Stadtbrücke nur ein Ort ist, um von A nach B zu kommen, widerspricht Klaus Reitberger (Parteifreien): „Diese Brücke ist ein sehr schöner Ort zum Verweilen mit einem wunderschönen Blick auf die Festung, ist für viele ein Ort des Ankommens oder des Abschiednehmens.“
Der Antrag wird dem zuständigen Ausschuss zur Beratung zugestellt.
Die Innbrücke soll entschleunigt werden.