Die Idee stammt vom Mobilitätsbeauftragten der Leaderregion KUUSK, Manuel Tschenet: Über eine gemeinnützige Genossenschaft sollen zum Thema Mobilität grenzübergreifende Ideen umgesetzt werden und ein regionaler Ansprechpartner für alle Mobilitäts-Betriebe  installiert werden, um die Interessen aller Gemeinden zu vertreten. Der Gemeinderat stimmte in der Sitzung am Mittwoch, 6. Oktober, der Gründung dieser Genossenschaft zu.

Zweck der Genossenschaft soll die Ideenfindung, Planung und Umsetzung von Mobiltätsangeboten samt allen damit zusammenhängenden Dienstleistungen sein. Mit dabei sind mit je 5 % Beteiligung auch die Stadtwerke Kufstein und das KUUSK Regionalmanagement.
Tschenet bei der Präsentation in der Sitzung: „Der Verkehr kennt keine Gemeindegrenzen. Es ist wichtig, dass man einen Ansprechpartner vor Ort hat und das Know-how bündelt. Ohne Kufstein geht das alles nicht. Es ist entscheidend, dass der erste Schritt gemacht wird, um die anderen Gemeinden ins Boot zu holen. Allein durch die steigende Zahl der Pendler braucht es die Einbindung der Region.“ Die Kosten der Projekte sollen unter den beteiligten Gemeinden je nach Einwohnerzahlen aufgeteilt werden. Ein Mobilitätszentrum am Bahnhof Kufstein soll zudem eine Übersicht aller Angebote bieten.
Für Diskussion im Gemeinderat sorgten die anfänglichen und laufenden Kosten für dieses Projekt. Im Antrag waren diese mit € 27.000.- angegeben, in einem kurz vor der Sitzung aufgetauchten Businessplan war hingegen von € 150.000.- bis € 180.000.-  die Rede. Zudem gab Vizebgm. Hannes Rauch (VP) zu Bedenken, dass für die Stadt ein Mobilitätsbeauftragter im Rathaus mehrere Vorteile bieten würde gegenüber einer ausgelagerten Genossenschaft. „Das wäre effizienter und günstiger“, so Rauch.
Doch gerade die Genossenschaft wurde als Vorteil bei der Vorstellung in der Gemeinderatsitzung von Tschenet angepriesen: Dadurch könne man neutraler arbeiten. „Ich glaube kaum, dass andere Gemeinden ins Rathaus kommen würden“, gibt auch Victoria da Costa (Kufsteiner Grüne) zu bedenken. Außerdem hätte man durch diese Geschäftsform auch den Vorteil des Vorsteuerabzuges.
„Wir sind uns alle einig, dass wir eine Koordinationsstelle brauchen, nur sollte man vorher mit den Gemeinden reden.  Außerdem wäre interessant, was außer den Gründungskosten noch an laufenden Kosten auf die Stadt zukommt. Deshalb bin ich dafür, dass dieser Antrag zurückgestellt wird, bis alle Informationen vorhanden sind“, forderte GR Richard Salzburger (VP).
„Außer den Gründungskosten der Genossenschaft entstehen der Stadt erst bei Projekten weitere Kosten. Wir müssen nicht mehr zahlen, wie wenn wir das bei uns im Rathaus machen würden“, so Bürgermeister Krumschnabel zu den Kosten. Und die Lohnkosten für Tschenet würde man im Rathaus und in der Genossenschaft gleichermaßen tragen müssen. „Wenn wir das jetzt hinauszögern, bis alle so weit sind, kommen wir erst irgendwann ins Handeln, es muss aber jetzt passieren.“
Mit drei Gegenstimmen von der Kufsteiner Volkspartei aus den genannten Gründen wurde der Antrag auf Gründung der „Kufstein Mobil Genossenschaft“ schlussendlich mehrheitlich angenommen.


Manuel Tschenet präsentierte „Kufstein Mobil“