Es war ein Zusammentreffen vieler günstiger Umstände, die den Bau des neuen Blaulichtzentrums in Kufstein – trotz Corona – ermöglichten: Zu allererst die wohl nicht alltägliche Überlassung des Grundstückes durch Toni Rieder, aber auch durch die großzügigen Unterstützungen durch Land und Bund.

Umgesetzt wurde das Projekt von der Kufsteiner Immobilien GmbH, einer Tochtergesellschaft der Stadtgemeinde. Geschäftsführer Peter Borchert: „Obwohl es durch Corona, dem Hochwasser und dem ausstehenden Gefahrenzonenplan einige Schwierigkeiten gab, konnte der Neubau und die Sanierung des bestehenden Gebäudes in rund einem Jahr fertiggestellt werden, die Baukosten liegen bei rund € 4,06 Mio.“
Das neue Blaulichtzentrum bietet nun Platz für die Freiwillige Feuerwehr Kufstein, die Bergrettung Kufstein und das Katastrophenlager. Am Donnerstag, 21. Oktober, feierte die Stadt die offizielle Eröffnung des Zentrums.
Im Erdgeschoss befindet sich eine Bootsgarage für die Stadtfeuerwehr Kufstein und eine Garage für das Einsatzfahrzeug der Bergrettung. Im 1. Obergeschoss ist die neue Feuerwehr-Bezirksleitstelle Kufstein mit der Einsatzzentrale und Büroräumen situiert. Einen Stock höher, im 2. Obergeschoss, haben die Einsatzzentrale und Aufenthaltsräume für die Bergrettung Kufstein Platz gefunden. Das Untergeschoss des Blaulichtzentrums wird durch eine Abfahrtsrampe erreicht. Dort befinden sich das regionale Katastrophenlager und die Lagerräumlichkeiten für die Bergrettung sowie den Bezirksfeuerwehrverband.
„Im neuen Gebäudekomplex sind nun die bereits dort ansässigen Blaulichtorganisationen in modernen, zeitgemäßen Räumen untergebracht, um weiterhin ihre wichtige Aufgabe zu erfüllen und im Interesse der Allgemeinheit bestmögliche Arbeit zu verrichten“, erklärt Kufsteins Bgm. Martin Krumschnabel. „Ohne die Schenkung wäre das alles nicht möglich gewesen. So etwas macht eigentlich niemand, du hast es gemacht“, so der Bürgermeister zu Toni Rieder.
Sichtlich froh ist die Bergrettung Kufstein, endlich moderne Räumlichkeiten zu haben. „Der Aufwand steigt ständig, hatten wir in den 80er Jahren noch ca. 30 Einsätze im Jahr, sind es nun schon bis zu 100“, so Thomas Schwarz, der mit dem neuen Ortsstellenleiter Gerald Radlherr die Eröffnung mitfeierte.
„Es war 1 1/2 Jahre schwer, Einsätze, Baustelle, Hochwasser, aber wir haben es geschafft, vier Wochen früher fertig zu werden“, lobte Feuerwehrkommandant Hans-Peter Wohlschlager auch die vielen ehrenamtlichen Helfer, die an diesem Blaulichtzentrum mitgeholfen haben.
Auch Bezirksfeuerwehrkommandant Hannes Mayr dankte für das neue Zentrum: „Wir sind Anlaufstelle aller 45 Feuerwehren im Bezirk. Nun sind wir endlich auf dem Stand, den andere Bezirke schon lange haben.“
LH Josef Geisler betonte, wie wichtig die Helfer für das Land sind: „Nicht zuletzt das Hochwasser in Kufstein hat wieder gezeigt, wie unentbehrlich die Blaulichtorganisationen sind. Diese Investitionen sind ganz wichtig. Doch das andere sind die vielen Menschen, die ihre Freizeit dafür verwenden. Unser Land hat das große Glück, dass es so viele sind – über 30.000 in Tirol. Wir müssen jetzt auch Vorsorge treffen und uns künftig vor Hochwasser schützen, nicht erst in zehn Jahren. Deshalb wird das Land hier über € 500 Mio. investieren.“



Das neue Blaulichtzentrum bietet nach seiner Fertigstellung Platz für die Freiwillige Feuerwehr Kufstein, die Bergrettung Kufstein und das Katastrophenlager.