Mit dem vorrangigen Ziel, speziell an der B171 eine Verbesserung der Verkehrssituation herbeizuführen, wurde im Juni 2021 das Projekt der „Ganzheitlichen Verkehrslösung Wörgl“ gestartet. Dazu wurde ebenfalls im vergangenen Jahr eine Stadt- und Standortanalyse in Auftrag gegeben. Erste Ergebnisse wurden vergangenen Donnerstag, 17. Februar, dem Wörgler Gemeinderat kurz präsentiert.
Nach der Beauftragung der Planungsgemeinschaft „BVRFxA“ wurden die Themen motorisierter Individualverkehr, ruhender Verkehr, Fahrradverkehr, Fußverkehr, öffentlicher Verkehr sowie „on demand“-Verkehr (innovative Sharing Modelle) analysiert und gemeinsam Maßnahmen zur Verbesserung der Verkehrssituation der Stadt Wörgl in einer Arbeitsgruppe definiert. Erste Ergebnisse präsentierte Architektin Ursula Faix: Neben der Veränderung des Mobilitätsverhaltens und einer Verlagerung des Verkehrs auf andere Routen könne mit der Vermeidung von Wegen eine Entlastung herbeigeführt werden. Konkret geht es um eine Langsamverkehrszone im Bereich des Pflichtschulzentrums, einer gestaffelten Umsetzung des Radroutennetzes, der Optimierung des Liniennetz Citybus, einer neuen Wegweisung sowie ein Parkleitsystem, einer Einschränkung der Durchfahrt Brixentaler Straße und einer Dosierung und Geschwindigkeitsregime auf der B171. Dazu sollen u. a. mittels Bikesharing, einem Mikrodepot und Paketstationen sowie Öffentlichkeitsarbeit Wege vermieden werden. Mit all diesen Maßnahmen könne der Verkehr durch Wörgl von täglich 18.000 Fahrten bis 2024 auf 16.000, bis 2027 auf 14.000 sowie bis 2030 auf 12.000 Fahrten gedrosselt werden. Eine großräumige Verkehrsverlagerung mit einer Nordtangente würde eine weitere Entlastung auf insgesamt 8.000 Fahrten pro Tag bringen.
Stadtentwicklung
Einen Auszug aus dem Masterplan für die Stadtentwicklung präsentierte Mag. Hannes Lindner (Fachberatungsbüro Standort+Markt). Obwohl in der Stadt- und Standortanalyse das vorhandene Angebot an Gewerbe, Tourismus, Industrie, Handel, Wohnen, öffentliche Nutzungen und Freizeitangebote erhoben und bewertet wurde, sprach Lindner vorerst nur den Bereich „Einkaufen“ an. Mit sogenannten Magnetbetrieben an richtigen Standorten, einer Attraktivierung der Eingangsbereiche an den beiden Enden der Bahnhofstraße sowie einem dynamischen Parkleitsystem könne mehr Frequenz generiert werden. Dazu sieht Lindner ein großes Potential in der Modernisierung der bestehenden Shops und Schaufenster.