Die Firma HB Recycling GmbH hat um die Genehmigung einer Bodenaushubdeponie im Angerberger Ortsteil Edwald angesucht. Die Bürgermeister der Gemeinden Angerberg, Breitenbach, Mariastein, Langkampfen und Angath sehen kein öffentliches Interesse und unterzeichneten eine gemeinsame Resolution.

Die Deponiefläche wird mit 73.442 m2 und die Schüttmassen mit einer Gesamtkubatur von 490.000 m3 angegeben. Das durchschnittliche jährliche Schüttvolumen soll 20.000 m3 bis 30.000 m3 betragen, die Projektdauer ist auf 20 Jahre festgelegt. Zuvor müssten 7,75 ha Wald gerodet werden.

Einstimmiger Beschluss
Die Gemeinde Angerberg hat sich bereits am 28. Dezember mit einem einstimmigen Beschluss gegen diese Deponie ausgesprochen und angekündigt, im Rahmen der Parteistellung alle Möglichkeiten auszuschöpfen, um dieses Großprojekt zu verhindern. „Das ist reines Privatinteresse und für uns eine enorme Belastung der Lebensqualität. Das wäre ein Schaden, den wir lange Zeit nicht gutmachen können“, stellt Angerbergs Bgm. Walter Osl klar. Neben einer starken Zunahme des Verkehrs (jährlich rd. 3.000 Zufahrten über die L211) seien erhebliche Nachteile für das gesamte Landschaftsbild, der atrenreichen Tier- und Pflanzenwelt in angrenzenden, schützenswerten Flächen und Biotopen, für den Tourismus und für ein zukünftig nutzbares Trinkwasserreservoir zu erwarten. Neben dem Gemeinderatsbeschluss gibt es lt. Osl auch eine Bürgerbewegung in Angerberg, die sich massiv dagegen auflehnt.
Das in den kommenden Jahren zu erwartende Aushubmaterial könne auf einer bereits bis 2028 genehmigten Deponie in der Nähe des neu geplanten Standortes mit einem Volumen von 55.000 m3 abgeladen werden. Dazu sind bereits erhebliche Belasungen für die ebenfalls auf dem Angerberger Gemeindegebiet befindlichen Deponiestandorten Schöfftal und Ochsental mit einem Gesamtvolumen von 865.000 m3 für den Ausbau der Unterinntaltrasse der ÖBB zu erwarten.

Nachbarschaftshilfe
„Ich verstehe die Bedenken ganz massiv. Das ist für die Gemeinde Angerberg nicht zumutbar“, springt Breitenbachs Bgm. LA Alois Margreiter zur Seite. Er könnte sich kleinere Deponien nähe der Autobahn - auch als Zwischendeponiefläche für den geplanten Hochwasserschutz - vorstellen. „Es ist zu hinterfragen, ob für eine Deponie in dieser Größenordnung ein öffentliches Interesse besteht. Das kann ich verneinen“, fehlt auch für Langkampfens Bgm. Andreas Ehrenstrasser die Sinnhaftigkeit. Auch er kann sich mehrere kleinere Deponien vorstellen, um u. a. die Verkehrsbelastung in Grenzen zu halten.

Straßeninteressentschaft stimmte dagegen
Neben einem bereits in Auftrag gegebenen hydrogeologischen Gutachten sei die Gemeinde Angerberg bereits in enger Abstimmung mit dem Umweltanwalt. Dazu führt die geplante Zufahrt zur neuen Deponie über eine öffentliche Straßeninteressentschaft. Die Mitglieder davon haben bereits einstimmig abgelehnt, hier Transporte für eine Deponie passieren zu lassen. „Wir hoffen, dass es allein durch diesen Weg schwer wird, dies zu genehmigen“, gibt sich Osl kämpferisch.

V. l.: Die Bürgermeister Alois Margreiter (Breitenbach), Dieter Martinz (Mariastein), Walter Osl (Angerberg), Andreas Ehrenstrasser (Langkampfen) sowie Josef Haaser (Angath)