Die Bürgermeister und Bürgermeister-Stellvertreter müssen vor dem Antritt ihres Amtes das Gelöbnis auf die Bundes- und Landesverfassung leisten. Im Rahmen eines Festaktes in der Hofburg in Innsbruck wurden die Gemeindechefs bereits angelobt. Für die Vizebürgermeister des Bezirks Kufstein fand der offizielle Festakt kürzlich in den Räumlichkeiten der Wirtschaftskammer in Kufstein statt.

Sechs Orte mit je zwei Stellvertreter
In Gemeinden mit höchstens 1.000 Einwohnern ist laut Tiroler Gemeindeordnung ein Bürgermeister-Stellvertreter zu wählen. In Kommunen mit mehr als 1.000 und höchstens 5.000 Einwohner können, in Gemeinden mit mehr als 5.000 Einwohnern müssen zwei Bürgermeister-Stellvertreter gewählt werden. Im Bezirk Kufstein haben die Bezirkshauptstadt sowie Wörgl und die Gemeinden Ebbs, Kirchbichl, Kundl und Münster je zwei stellvertretende Bürgermeister.
Von den 36 Bürgermeister-Stellvertreter der insgesamt 30 Gemeinden im Bezirk wurden 35 angelobt. Entschuldigt war der Vizebürgermeister der Gemeinde Brixlegg – die Angelobung wird nachgeholt.

Knappe Wahl in Wörgl
In der konstituierenden Sitzung des Gemeinderates wurden auch in Wörgl die beiden Vizebürgermeister mittels geheimer Abstimmung gewählt. Für das Amt des 1. Bürgermeister-Stellvertreters konnte sich erwartungsgemäß Kayahan Kaya (Wörgl Bewegen - Team Michael Riedhart - Wörgler Volkspartei - ÖVP) mit insgesamt zehn Stimmen durchsetzen. Zum 2. Vize-Bürgermeister wurde Roland Ponholzer (Wir für Wörgl - Liste Roland Ponholzer) mit sechs Stimmen gewählt, auf Christian Kovacevic (Liste Hedi Wechner) entfielen fünf Stimmen. Der Stadtrat wurde auf sechs Mitglieder aufgestockt, neben Riedhart, Kaya und Ponholzer sind darin Thomas Embacher und Elisabeth Werlberger (Wörgl Bewegen) sowie Christian Kovacevic vertreten.

Grüne stellen erstmals Vize in Kufstein
Mit 10 der 21 Stimmen konnte sich Stefan Graf von den Kufsteiner Grünen bei der konstituierenden Gemeinderatssitzung am Mittwoch, 23. März, das Amt des 1. Vize-Bürgermeisters in Kufstein sichern. Zur 2. Vize-Bürgermeisterin mit nur einer Stimme weniger wurde Brigitta Klein (Parteifreie). Die restlichen beiden Stimmen erhielt Lukas Blunder von der MFG.
Im Stadtrat von Kufstein sind künftig neben Bgm. Martin Krumschnabel mit Vize-Bgm. Brigitta Klein und Stefan Hohenauer noch zwei weitere Plätze für die Parteifreien vorgesehen.  Vize-Bgm. Stefan Graf (Grüne), Lukas Blunder (MFG), Richard Salzburger (Kufsteiner VP) und Walter Thaler komplettieren den siebenköpfigen Stadtrat.

Schlechtes Eck
Beschlossen wurde auch die Reduzierung der Ausschüsse von 22 auf 13. Damit nicht einverstanden waren Neos, MFG und FPÖ, die sich beschwerten, dass mit ihnen nicht gesprochen wurde. „Auch wenn wir das im Wahlprogramm hatten, kann ich dem nicht zustimmen, da wir nicht einbezogen wurden“, so Christofer Ranzmaier (FPÖ). Außerdem hat für ihn der Auschuss für Frauen, Gleichberechtigung, LGBTIQA+ und Integration reine Symbolpolitik. Birgit Obermüller (Neos): Wir sind ja das schlechte Eck des Gemeinderates (gemeint sind MFG, Neos und FPÖ, Anm. der Red.). Ich bedaure es sehr, dass die neue Periode so beginnt, dass manche Fraktionen als unkonstruktiv bezeichnet werden“.
„Ich habe niemanden zu einem Gespräch eingeladen. Die Fraktionen haben sich bei mir gemeldet und selbstverständlich habe ich mit ihnen ein Gespräch geführt. Ich habe überhaupt keinen Grund, mit irgendjemanden nicht zu reden. An mir hat es nicht gelegen“, so Bgm. Krumschnabel zu den Vorwürfenn.



Die angelobten Vizebürgermeister mit BH Christoph Platzgummer.
(Foto: Land Tirol/Kathrein)