Eigentlich ist der Kindergarten im Seitentrakt des Altenwohnheimes Zell schon beschlossene Sache: Der Kufsteiner Gemeinderat hat nicht nur dem Projekt selbst, sondern auch der Umwidmung zugestimmt. Auch die Tiroler Landesregierung hat den Plänen für einen Kindergarten bereits freigegeben.
Doch durch Einsprüche kommt die Angelegenheit nun nochmal auf die Tagesordnung des Gemeinderates - und nach der Wahl entscheiden nicht nur viele neue Gemeinderäte über das Projekt, es sind auch Fraktionen neu hinzugekommen (MFG und FPÖ), die bei der ursprünglichen Abstimmung noch nicht dabei waren.
Dabei geht es um eine Grundsatzentscheidung: Will man in den freistehenden Räumlichkeiten, die aufgrund fehlender Pflegekräfte nicht belegt werden können, einen Kindergarten oder betreutes Wohnen. Im zweiten Fall müssten die Zeller Kinder auf die restlichen Kindergärten in Kufstein verteilt werden.
Bgm. Martin Krumschnabel lud alle Interessierten am Montag, 4. April, ein, sich das Projekt vor Ort anzusehen. Neben zahlreicher Gemeinderäte kamen auch Vertreter des Seniorenrates, die sich für betreutes Wohnen aussprechen.
Waltraud Berger las die Wünsche und Forderungen des Seniorenrates vor, dass der Trakt des Altersheimes nicht für einen Kindergarten, sondern für Zimmer für betreutes Wohnen, einer Alters-WG oder für die Tagespflege verwendet werden sollen.
Bgm. Krumschnabel widersprach, dass betreutes Wohnen im Anschluss eines Altenwohnheimes stattfinden müsste und beschwerte sich, dass diese Fehlinformation ständig wiederholt wird. Daraufhin verließ Berger ohne weitere Diskussion die Versammlung.  
„Ich möchte, wenn ich alt bin und mein Haus verlassen muss, in einer schönen Wohnung leben, wo jemand da ist, der mir hilft, wenn ich es brauche. Wir brauchen in jedem Stadtteil solche Wohnungen. Ins Altersheim gehe ich, wenn das nicht mehr möglich ist,“ so Krumschnabel.
Für die anwesenden Gemeinderäte brachte das Treffen noch keine klare Richtung, wie sie entscheiden werden. Während Grüne, MFG und GKL noch weitere Informationen brauchen, wollen andere die Sachlage innerhalb der Fraktion besprechen. Am 27. April wird es bei der Gemeinderatssitzung zu einer entgültigen Entscheidung kommen, ob man sich für diesen Standort für betreutes Wohnen oder für einen Kindergarten entscheidet.



Waltraud Berger vom Seniorenrat las von einem Zettel die Forderungen und Wünsche des Seniorenrates vor. Nachdem Bgm. Martin Krumschnabel die Aussagen als nicht richtig bezeichnete, verließ Berger die Versammlung.