Am 19. Mai wird Stihl Tirol seine neuen Zahlen für das Jahr 2021 präsentieren. Dabei ist der Trend weiter ungebrochen - selbst die beiden letzten Pandemiejahre konnten sehr gut gemeistert werden. Kufsteinblick-Geschäftsführer Gerhard Pierzinger traf sich mit Katharina Hormayr vom Personalmanagement von Stihl Tirol zu einem Interview, um dem Erfolg des Gartengeräteherstellers auf den Grund zu gehen.

Im Spätsommer wird der nächste Trakt beim großen Stihl-Gebäude in Langkampfen fertiggestellt. Ab Herbst wird die Firma dann über eine eigene Kunststoff-Fertigung verfügen und somit ein weiteres Bauteil der Produktion vor Ort produzieren.
Alleine für diese Fertigung werden wieder rund 50 Facharbeiter benötigt. Jedes Jahr wächst Stihl Tirol um 50 bis 100 Mitarbeiter, aktuell hat das Unternehmen mehr als 750 Angestellte.
Die erhöhte Bereitschaft in der Pandemiezeit, in qualitativ hochwertige Gartengeräte zu investieren, verschafften der Firma volle Auftragsbücher.
Katharina Hormayr hat bereits mehrere hunderte Bewerbungsgespräche geführt, dementsprechend viel hat sie dabei auch schon erlebt. Der Kufsteinblick fragte nach, wie Stihl Tirol es schafft, in den aktuell schwierigen Zeiten Personal zu rekrudieren und natürlich auch bestehende Mitarbeiter zu halten.


GP: „Welche Auswirkungen hatte die Pandemie auf Stihl Tirol. Gab es Probleme beim Personal bzw. bei der Materialverfügbarkeit?“
KH: „Auf der einen Seite gab es aufgrund der Pandemie beim bestehenden Team immer wieder Ausfälle. Wir mussten morgens schauen, wer da war und die Teams einteilen. Wir sind aber gut durch diese Zeit gekommen, sodass wir nie größere Stillstände hatten. Aber es waren für die Mannschaften herausfordernde Zeiten.
Grundsätzlich haben wir als großer, sicherer und stabiler Arbeitgeber punkten können. Es hat bei uns keinen einzigen Tag Kurzarbeit gegeben. Wir haben auch intern immer kommuniziert: Bei uns ist der Arbeitsplatz sicher.
Beim Material hatten wir keine ganz großen Probleme, da bereits vor der Pandemie relativ weitblickend Teile vorausschauend bestellt wurden. Aber die Lager sind leergekauft.“
GP: „Wie schaut die aktuelle Lage bei Stihl aus - wird Personal gesucht?“
KH: „Für unsere Kunstoff-Fertigung suchen wir ab Herbst ca. 50 Facharbeiter, aber es sind auch noch Lehrstellen frei. Durch diese Produktion fallen als schöner Nebeneffekt mehrere hunderte LKW-Fahrten jährlich weg.“
GP: „Sie haben ja schon zahlreiche Bewerbungsgespräche gehabt, was hat sich in der Pandemiezeit geändert und worauf sollte man als Bewerber achten?“
KH: „Durch die Pandemie hat sich viel verändert, aber die Dinge, auf die es ankommt, sind immer noch die selben. Mit einer sauberen Bewerbung und einem gut vorbereiteten Gespräch sollte man einen guten ersten Eindruck hinterlassen. Einfach Gedanken machen über die passende Kleidung, dass man pünktlich ist oder bei Videokonferenzen, dass die Technik funktioniert.“
GP: „Was haben Sie da alles erlebt?“
KH (lacht): „Man könnte Bücher damit füllen. Wenn vergessen wird, den Ton oder das Bild auszustellen, bekommt man vieles ungewollt mit, weiter ins Detail möchte ich aber nicht gehen. Es waren schon einige kuriose Sachen dabei.“
GP: „Was macht Stihl, um die Mitarbeiter im Betrieb zu halten?“
KH: „Flexible Arbeitszeiten mit Gleitzeiten, Kinderbetreuungsprogramm, ein eigenes Fitness-Angebot im Haus, unser Betriebsrestaurant oder aber auch die Möglichkeit, sich unsere Geräte für Zuhause kostenlos ausleihen zu können - wir bieten unseren Mitarbeitern eine Reihe von zusätzlichen Leistungen, die es vielleicht woanders nicht gibt.
Zusätzlich honorieren wir die Ideen unserer Mitarbeiter - mit bis zu 25 % der Ersparnis für das erste Jahr - wir konnten gerade vor kurzem für einen Verbesserungsvorschlag einen fünfstelligen Betrag ausschütten. Und mit unserem Programm „Youone“ prämieren wir alle Empfehlungen im Familien-, Freundes- und Bekanntenkreis, bei denen es zu einer Anstellung kommt.“
GP: „Vielen Dank für das Gespräch.“



Katharina Hormayr, Personalmanagement bei Stihl Tirol