Bereits im September 2019 brachten die Wörgler Grünen einen Antrag im Gemeinderat ein, an mehreren ausgesuchten Plätzen in der Stadt Wörgl „Mitfahrbankerl“ aufzustellen. Bgm. Michael Riedhart setzte diesen Antrag bei der Gemeinderatssitzung vergangenen Donnerstag, 28. April, auf die Tagesordnung und lies darüber abstimmen.
Die Idee
Vor der Diskussion stellte Grünen-GR Iris Kahn einen Abänderungsantrag: Die Mitfahrbankerln sollen nicht wie ursprünglich geplant an mehreren Plätzen, sondern nur an einem Platz bei der Bushaltestelle zu Beginn der Wildschönauer Straße aufgestellt werden. Die Autofahrer könnten somit Personen erkennen, die gerne in die Wildschönau mitfahren würden - gleich wie beim altbekannten Autostoppen. Lt. Grünen soll mit diesem Mitfahrbankerl die Mobilität der Bevölkerung verbessert, das Miteinander gestärkt und der Individualverkehr entlastet werden.
„Braucht es nicht“
Die Liste Hedi Wechner sprach sich ganz klar gegen diesen Antrag aus: „Man braucht die Mitfahrbankerl nicht, weil in absehbarer Zeit das Nahverkehrssystem verdichtet wird. Und die Wildschönauer kennen sich so auch“, erklärt GR Ing. Emil Dander. „Ich sehe da haftungsrechtliche Probleme, wenn die Gemeinde ein Bankerl aufstellt. Stell dir vor, da sitzt ein Kind, was den Bus versäumt hat und von irgendjemanden mitgenommen wird. Ich glaube, wir haben da große Probleme, wenn wir das über die Gemeinde machen“, gab GR Herbert Pertl zu bedenken.
Auch Stadtjurist Dr. Johann Egerbacher konnte rechtliche Probleme bzw. eine Haftung seitens der Stadt nicht ausschließen, dies müsse erst geprüft werden.
Der Antrag wurde mit 16:5 Stimmen befürwortet, neben der Liste Hedi Wechner stimmte auch FWL-Gemeinderat Christopher Lentsch dagegen.
Der Wörgler Gemeinderat stimmte für das „Mitfahrbankerl“, die Rechtslage muss jedoch noch geklärt werden.