Nach zwei pandemiegeprägten Jahren, in denen die Gesamtkriminalität zurückging, stieg 2022 die Zahl der Anzeigen im Vergleich zum Vorjahr tirolweit wieder um 25,5 Prozent auf 39.363 Delikte an, blieb jedoch unter dem Niveau von 2019 (40.836).
Im langjährigen Schritt ist hier trotz des Anstieges im Vorjahr ein Rückgang zu erkennen. 2013 wurden 44.916 Straftaten angezeigt; 2022 waren es um 5.553 weniger (entspricht 12,4 Prozent). Insgesamt konnten im vergangenen Jahr 28.675 tatverdächtige Personen ausgeforscht und angezeigt werden, davon waren 12.131 fremde Tatverdächtige. Die Top fünf Herkunftsländer der in Tirol angezeigten, tatverdächtigen Fremden sind Deutschland mit 3.012, Rumänien mit 882, die Türkei mit 694, Italien mit 482 und Syrien mit 475 Personen.
Bezirk Kufstein
Im Bezirk Kufstein wurden im vergangenen Jahr 4.691 Delikte angezeigt (2021: 4.061, 2020: 4.102, 2019: 4.576). Von den angezeigten Strafdaten konnten 3.006 geklärt werden, die Aufklärungsquote liegt somit bei 64,1 Prozent und ist höher als die Bundeslandquote (61,2 %) sowie die österreichweite Aufklärungsquote (52,2 %).
Insgesamt 3.622 Personen konnten ausgeforscht werden, der Anteil an minderjährigen Tatverdächtigen betrug 18 Prozent (655 Personen).
Die Zahl der Körperverletzungen stieg von 392 auf 458, strafbare Handlungen gegen die sexuelle Integrität und Selbstbestimmung sanken von 94 auf 68 Delikte, im Bereich Gewalt in der Privatsphäre wurden im Jahr 2022 gesamt 143 Betretungs- und Annäherungsverbote ausgesprochen.
Insgesamt 2.420 Vermögensdelikte wurden angezeigt, was eine Steigerung zum Vorjahr um 22,3 % bedeutet.
Ein starker Anstieg ist bei Kellereinbrüchen zu verzeichnen, diese Veränderung kann auf Diebstähle von hochwertigen E-Bikes aus Keller zurückgeführt werden. Weiters stieg die Internetkriminalität von 671 auf 755 angezeigte Fälle, die Suchtmittelkriminalität ist rückläufig (2022: 392, 2021: 445).