Am 4. April erging ein Schreiben an alle Gemeinden, in dem es darum ging, Gemeinderäte zu finden, die ehrenamtlich als Europagemeinderäte tätig werden wollen. Auch Kufsteins Stadtrat Lukas Blunder und Gemeinderat Clemens Stoll (beide Ex-MFG) interessierten sich für diese Arbeit, benötigten dafür neben der eigenen Unterschrift auch die Unterschrift des Bürgermeisters. „Der Bürgermeister verweigerte die Unterschrift ohne Begründung und dem Kommentar dass er keinen Bedarf sehe. Diese Aussage ist bemerkenswert, insbesondere da er uns wiederholt wegen unserer vermeintlichen ,Untätigkeit` kritisiert und nun selbst diese wichtige, ehrenamtliche Tätigkeit verhindert“, so Blunder in einer Aussendung. Blunder sieht sich selbst als Europäer, jedoch auch als Kritiker der EU. „Die Entscheidung des Bürgermeisters ist ein weiterer Akt gegen die eigene Bevölkerung, die nun ohne Europagemeinderäte auskommen muss“, schließt Blunder.
Außenvertretung
Das sieht Bgm. Martin Krumschnabel anders: „Es wird auch für Kufstein Europagemeinderäte geben, aber es ist für mich nicht vorstellbar, dass gerade zwei Mandatare der MFG die ersten Ansprechpartner in unserer Stadt zu EU-Fragen werden sollen. Nachdem es meine Unterschrift dazu braucht, sehe ich das ähnlich wie bei der Bestellung von Referenten, die auch im Namen der Gemeinde für ihr Ressort auftreten können. Ich habe auch hier nur Personen zu Referenten bestellt, denen ich die Außenvertretung der Stadt zutraue. Das ist bei den genannten Personen nicht der Fall, weshalb von mir auch andere Personen bestellt werden.“
Bgm. Martin Krumschnabel (Parteifreie)
Stadtrat Lukas Blunder (Ex-MFG)