Die Bezirkshauptstadt ohne eigenes Kino? Bereits 2025 könnte das passieren, obwohl im Gemeinderatswahlkampf 2022 viele der politschen Listen ihre Untrstützung für das Kino in Kufstein zusagten. Doch Stadtrat Lukas Blunder (Ex-MFG) ist enttäuscht von der Untätigkeit der Stadtregierung. Bgm. Martin Krumschnabel (Parteifreie) bezeichnet ihn daraufhin als Trittbrettfahrer, da er in Stadtratssitzungen auf den neuesten Stand gebracht wurde und eigentlich über alle Bemühungen Bescheid wisse.

Das Gebäude, in dem aktuell das Kino in Kufstein untergebracht ist, wurde gekauft, bis Ende 2024 müsste der Kinobetreiber planmäßig ausziehen. „Eine Verlängerung steht bis dato nicht zur Diskussion. Ohne eine schnelle Lösung würde er mit seinem teuren Equipment auf der Straße stehen“, so Blunder. Er fordert Bgm. Krumschnabel auf, schnellstmöglich eine endgültige Entscheidung herbeizuführen und die Vorschläge der ehemaligen MFG zu prüfen. „Bearbeitet wird die Sache immer wieder, jedoch viel zu langsam. Es sollte noch vor der Sommerpause ein konkreter Fahrplan stehen, so unsere Forderung“, ergänzt Blunder.  
Blunder hat deshalb auch eine Petition gestartet: unter www.change.org/kinokufstein soll die Bevölkerung über den aktuellen Stand informiert und die Entscheidungsträger zum raschen Handeln bewegt werden.

Trittbrettfahrer & Populist
Auf Nachfrage des Kufsteinblick gibt Bürgermeister Martin Krumschnabel bekannt, dass es mehrere Ansätze für eine Lösung „Kufsteiner Kino“ gibt: „Lukas Blunder ist wieder einmal Trittbrettfahrer, denn ich kümmere mich schon längst um diese Angelegenheit und bin ständig in Verhandlungen.“
So soll ein möglicher Neubau an einem neuen Ort genauso diskutiert werden wie die Unterbringung im Neubau an gleicher Stelle sowie die Verlängerung des Mietvertrages. Die Übernahme der Kosten durch die Stadt von bis zu € 150.000.- pro Jahr wurden bereits positiv in den Gremien der Stadt Kufstein behandelt. „Wir haben einen Anwalt mit der Prüfung beauftragt, der zwischenzeitlich ein Gutachten erstellt hat. Eine Förderung in dieser Höhe ist rechtlich nur mit Zustimmung der EU-Kommission möglich, ansonsten müsste man nach der sogenannten De minimis Verordnung die Förderung auf € 70.000.- pro Jahr beschränken. Auch hier prüfen wir weitere Möglichkeiten. Ich bin ständig an diesem Thema dran, es ist auch die Möglichkeit eines Immoblien-Ankauf durch die Stadt bereits angedacht und wird geprüft. Blunder weiß das eigentlich, aber er ist leider ein Populist, der keine eigenen Ideen hat. All diese Möglichkeiten habe ich im Stadtrat angesprochen, daher kennt Blunder diese auch“, schließt Krumschnabel.


Der Mietvertrag für das Kufsteiner Kino läuft Ende 2024 aus.