Dass die Nutzung der heimischen Wasserkraft auch im Einklang mit der Natur funktioniert, zeigt der Tiroler Landesenergieversorger TIWAG in Langkampfen.
Das dortige im Jahr 1999 in Betrieb genommene Laufkraftwerk erzeugt wichtigen Grundlaststrom. „Gemeinsam mit dem zuletzt erweiterten Kraftwerk in Kirchbichl sorgen wir für eine sichere und ganzjährig stabile Stromversorgung der Haushalte und Betriebe in der Region“, betont TIWAG-Vorstandsdirektor Alexander Speckle.
Als zusätzlicher Mehrwert wurde in unmittelbarer Nähe jetzt ein einzigartiger Natur- und Naherholungsbereich umgesetzt, neben dem vorbeiführenden Radweg ein Rastplatz mit Bänken und Fahrradabstellplätzen angelegt und ein Abschnitt von ca. drei Hektar aufwendig renaturiert. „Durch das neue Gewässer und standortgerechte Bepflanzung wird sich hier wieder eine Aulandschaft mit ihrem typischen Ökosystem entwickeln und damit zu mehr Biodiversität beitragen“, erklärt der TIWAG-Vorstandsdirektor.
Für Naturschutzlandesrat René Zumtobel steht fest: „Dieses Renaturierungsprojekt der TIWAG ist eine weitere Aufwertung für die Langkampfener Innauen. Diese sind bereits seit 1972 Naturschutzgebiet und durch diese Maßnahme wird der Radius noch einmal deutlich vergrößert. Gefährdete Pflanzenarten wie die Korb-Weide, Schwarzpappel oder Schwarzerle sowie seltene Vögel wie der Kleinspecht finden dort einen perfekten, neuen Lebensraum. Die Maßnahme zeigt auch, dass Ausgleichsflächen ein absoluter Gewinn für den Natur- und Artenschutz sowie für den Erhalt der Biodiversität sind.“
Für Vizebgm. Josef Greiderer ist die Umsetzung ein Erfolg: „Am Anfang lief das Telefon der Gemeinde heiß - aber das Ergebnis zeigt: Ein echter Mehrwert für die Tiere und die Natur.“
Neuer Lebensraum für Fische
Ehemalige landwirtschaftliche Flächen wurden genutzt, um den Mündungsbereich des Gießenbaches zu verlängern und fischpassierbar zu gestalten. Für die neue Aulandschaft wurde das Gelände im betroffenen Bereich etwas abgesenkt, der Gießenbach umgeleitet und dadurch ein Seitengewässer geschaffen. Die Ausgestaltung stellt sicher, dass der neue Lebensraum auch bei niedrigen Wasserständen mit dem Inn verbunden bleibt. Bei Hochwasser bietet der renaturierte Bereich zudem wichtige Rückzugsräume für die Fische.
Für das gesamte Projekt hat TIWAG rund € 2,3 Mio. investiert. Diese Renaturierung in Langkampfen ist Teil des Erweiterungsprojekts Speicherkraftwerk Kühtai und eine von vielen Ausgleichsmaßnahmen, die TIWAG in ganz Tirol umsetzt. Bei einem Nebengerinne des Kraftwerk Kirchbichl konnte durch Neubepflanzung der seltene Zwerg-Rohrkolben erfolgreich angesiedelt werden. Mehr Informationen unter www.tiwag.at/umwelt
V. l.: Ökologe Günter Fitzka, Vizebgm. Josef Greiderer, Vorstandsdirektor Alexander Speckle und Landesrat René Zumtobel.
Zwischen Autobahn und Inn wurden in Langkampfen ca. 3 Hektar renaturiert.