Auf Initiative der Gemeinde Langkampfen wurde in Kooperation mit neun umliegenden Gemeinden eine Machbarkeitsuntersuchung für gemeinschaftliche Biogasanlagen in der Region in Auftrag gegeben. Die Ergebnisse zeigen, dass mit dem vorhandenem Wirtschaftsdünger zwei Biogasanlagen wirtschaftlich betrieben werden könnten.

Lt. Mag. Norbert Totschnig MSc., Bundesminister für Land- und Forstwirtschaft, Regionen und Wasserwirtschaft, braucht es österreichweit 80 bis 100 neue Biogasanlagen, um das Ziel des Erneuerbaren-Gas-Gesetzes (EGG) bis 2030 zu erreichen. Zwei Anlagen könnten in der Region Langkampfen und Umgebung entstehen: Im ersten Halbjahr wurde vom Ingenieurbüro für Verfahrenstechnik H-CON in enger Zusammenarbeit mit dem Regionalmanagement KUUSK, der Landwirtschaftskammer Tirol, dem Maschinenring, den Stadtwerken Kufstein und Gemeinden die gezielte Nutzung des Biogaspotentials aus Wirtschaftsdünger untersucht. Die Ergebnisse zeigen, dass vor allem im Bereich Langkampfen aufgrund der hohen Betriebsdichte und der konventionell dominierten Landwirtschaft eine Biogasanlage als wirtschaftlich und ökologisch sinnvoll eingestuft werden kann. „Es ist ein Nutzen für die Landwirtschaft, ein Nutzen für den Energieverbraucher und ein Nutzen für die Energiewende“, erklärt Langkampfens Bgm. Andreas Ehrenstrasser. Ab ca. 1.500 Großvieheinheiten bzw. ca. 26.000 Tonnen Gülle pro Jahr wäre lt. Studie die Wirtschaftlichkeit vorhanden. Voraussetzung dafür ist, dass genügend landwirtschaftliche Betriebe ihre Gülle bzw. ihren Mist liefern. Nach einzelnen Treffen mit Landwirten ortete Frank Holczik (GF H-CON) zwar großes Interesse, die Logistik stelle aber eine Herausforderung dar. Wenn das erzeugte Biogas zu Biomethan aufbereitet und in das öffentliche Gasnetz eingespeist wird, beträgt das Energiepotential bis zu 10.000 MWH pro Jahr, das entspricht einen Gasverbrauch von rund 430 Einfamilienhäusern.
Um eine Rechts- und Finanzierungssicherheit zu gewährleisten, muss jedoch im Herbst das EGG in Kraft treten - dafür ist im Parlament eine Zweidrittelmehrheit notwendig. Anschließend setzt sich Ehrenstrasser zum Ziel, alle Beteiligten und Interessenten an einen Tisch zu holen, um so schnell wie möglich mit der Umsetzung beginnen zu können.


V. l.: Daniel Gruber (GF Stadtwerke Kufstein), Mag. Martin Grubhofer (GF Tigas), NR Ing. Josef Hechenberger (Präsident LK Tirol), Bundesminister Mag. Norbert Totschnig MSc., Bgm. Andreas Ehrenstrasser sowie DDipl.-Ing. Frank Holczik (GF H-CON)