Aufgrund eines neuen Gefahrenzonenplanes soll in Kufstein der Hochwasserschutz verbessert werden. Vor allem der Schutz vor den drei Kufsteiner Stadtbächen Kienbach, Kreuzbach und Mitterndorfer Bach soll durch das Projekt verbessert werden. Dafür wird ein Rückhaltebecken mit 8000 m3 errichtet.

Im Detail ist ein Geschieberückhaltebecken am Kienbach samt Errichtung einer entsprechenden Zufahrt in die Kienbergklamm, die Vergrößerung des Geschieberückhaltes Kreuzbach, die Generalsanierung der Gerinne Mitterndorferbach, Kienbach und Kreuzbach mit den erforderlichen Gerinneaufweitungen, welche soweit wie möglich in ökologisierter Form erfolgen soll, geplant. Die Gesamtkosten für das Projekt wurden mit € 12,273 Mio. geschätzt, die Projektförderung liegt je nach Projektteil bei 80 bis 90 %. Ausgelegt sind die Hochwasserschutzmaßnahmen für ein 100jähriges Hochwasser (HQ100).
In der Gemeinderatssitzung vom Mittwoch, 27. September, wurde das Projekt von Dipl.-Ing. Anika Egger von der Firma Bernard Gruppe in Hall, präsentiert. Die betroffenen Grundeigentümer wurden bereits am 22. September über die Hochwasserschutzmaßnahmen bei einer Informationsveranstaltung informiert.
„Ergeben sich durch die Umsetzung irgendwelche Verschlechterungen für Anrainer?“, wollte GR Christofer Ranzmaier (FPÖ) wissen. „Es dürfen immer nur Verbesserungen gemacht werden, eine Benachteiligung ist gar nicht zulässig. Durch diese Maßnahmen sollen die Zonen im Gefahrenplan verbessert werden“, so Egger darauf.
GR Alexander Gfäller (SPÖ) und SR Lukas Blunder (ehem. MFG) monierten, dass sie im Vorfeld über das Projekt zu wenig informiert wurden.
„Das Projekt ist von keinem von uns änderbar. Die Fachleute von der Firma Bernhard und die Experten vom Land und Bund haben aus fünf Varianten die ausgewählt, die auch förderbar ist. Beim letzten Hochwasser haben wir gesehen, dass wir den Inn gut im Griff haben. Da hat es noch Reserven gegeben, obwohl der Pegel von 2,50 auf 5,35 Meter gestiegen ist. Es wird aber noch mit jedem einzelnen Betroffenen gesprochen werden. Sobald die Zusage vom Bund da ist, sollten wir das Projekt so schnell wie möglich umsetzen, weil die Hochwassergefahr besteht ja jeden Tag, bis der neue Schutz umgesetzt wurde“, erklärte Bgm. Martin Krumschnabel (Parteifreie).
Der Gemeinderat stimmte dem Projekt einstimmig zu und wird nun eingereicht, um die wasser-, naturschutz- und forstrechtlichen Bewilligungen so schnell wie möglich zu erhalten.


Dipl.-Ing. Anika Egger von der Bernard Gruppe präsentierte im Gemeinderat das Hochwasserschutz-Projekt.