Das angedachte nächtliche Mopedfahrverbot in Bad Häring, welches die Tiroler JUNOS in ihrer Kampagne zur Rettung der Jugendmobilität im Raum Kufstein kritisierten, scheint die Jugend besonders zu verärgern: „Das Moped, das bereits ab 15 Jahren gefahren werden darf, ist ohne Zweifel eines der wichtigsten Verkehrsmittel für Jugendliche. Da es speziell nachts fast keine alternativen Möglichkeiten gibt, nach Bad Häring zu kommen, ist es auch wenig überraschend, dass gerade dieses Thema die Jugendlichen so beschäftigt. Es kann nicht sein, dass der Häringer Bürgermeister eine solche Maßnahme andenkt, ohne dass brauchbare alternative Möglichkeiten wie ein Nightliner vorhanden sind“, so der Kufsteiner Julian Pfurtscheller.  
 
Petition zählt bereits 300 Unterschriften
Die Tiroler JUNOS fordern daher, dass diese angedachte Maßnahme nicht umgesetzt wird. „Das Moped ist für viele mehr als nur ein einfaches Verkehrsmittel. Die Unfähigkeit der Politik darf nicht auf Kosten der Jugend gehen. Daher haben wir eine Petition gestartet, die sich gegen dieses Fahrverbot ausspricht“, so Pfurtscheller.
Die Petition gegen das nächtliche Mopedfahrverbot zählt mittlerweile bereits 300 Unterschriften: „Für uns ist dies ein mehr als nur eindeutiges Zeichen, dass die Jugend mit so einem Verbot absolut nicht einverstanden ist“, so Pfurtscheller abschließend.

Bgm. Ritzer will Jugendliche einbeziehen
„Dass eine von mir unter dem Punkt Allfälliges in einer Gemeinderatssitzung angeregte Diskussion so hohe Wellen schlägt, dass die JUNOS sich zu einer Petition veranlasst fühlen, wundert mich sehr. Ich verstehe nicht, dass die JUNOS ohne mit uns zu sprechen diese Petition auf die Reise schicken. Wir wissen, dass das Thema Jugendmobilität für viele von großer Bedeutung ist. Was die Jugendlichen und Eltern aber weniger verstehen, ist, dass es Menschen gibt, die sich durch technisch veränderte und verstärkt lärmende Mopeds gestört fühlen“, erklärt Bgm. Hermann Ritzer auf Anfrage des Kufsteinblick. Die Aufgabe des Ortschef sei der Interessensausgleich zwischen allen Anspruchsgruppen. „Um eine umfassende Lösung zu finden schlage ich vor, interessierte Jugendliche direkt in die Diskussion einzubeziehen. Es ist mir wichtig, die Anliegen der Jugendlichen zu verstehen und gemeinsam konstruktive Lösungen zu erarbeiten“, steht Ritzer für Gespräche jederzeit zur Verfügung.
Eine Alternative für das sichere Nauchausekommen in den Nachtstunden gibt es bereits: „Vielen Jugendlichen ist nicht bekannt, dass die Gemeinde Bad Häring zur Förderung der Jugendmobilität das Projekt „Ausgehtaxi“ gestartet hat. Wir fördern diese Maßnahme mit 30 % vom Fahrtpreis“, ergänzt Ritzer. Bisher gebe es bei dieser Aktion noch keine einzige Anmeldung von Jugendlichen.