Er ist einer der weltweit erfolgreichsten Klassik-Künstler unserer Zeit: Jonas Kaufmann übernimmt mit 1. September für die nächsten sechs Jahre die Intendanz der Tiroler Festspiele Erl. Der Startenor präsentierte jetzt sein erstes Jahresprogramm, er selber steht auch zweimal auf der Bühne.

„Die Tiroler Festspiele Erl sind für mich bereits eine Herzensangelegenheit geworden. Ich gehe mit vollen Enthusiasmus in dieses Engagement“, erklärte Kaufmann beim rund zweistündigen Pressegespräch zu seiner ersten Programmpräsentation. Zukünftig soll nicht nur internationales Publikum, sondern auch Einheimische mit einem abwechslungsreichen Programm angelockt werden. „Damit Dinge spannend bleiben und den Reiz behalten, müssen sie sich verändern“, erklärte ein sichtlich stolzer Festspielpräsident Hans Peter Haselsteiner. Und eine solche Veränderung sei ein Windstoß, der Blätter aufwirbelt und sie dann in einem neuen Muster fallen lässt. „Es braucht nicht nur ein tolles Haus, sondern auch Sympathieträger und großartige Künstler“, freut sich Tirols Landeshauptmann Anton Mattle auf den neuen Intendanten Jonas Kaufmann.
Zum Start wurde vom 4. bis 6. Oktober gemeinsam mit Andreas Schett als Kurator ein dreitägiges Festspiel unter dem Titel „Ausklang“ auf die Beine gestellt. Dort feiert Schett neben seiner Musicbanda Franui mit Künstlern wie Tobias Moretti, die Strottern, oder dem Simply Quartet die lustvolle Vielfalt von hochwertiger Musik, die sich zwischen Klassik, Volksmusik und Popularmusik bewegt.
Jedes Jahr soll zukünftig bei einer Produktion ein weibliches Regieteam die Verantwortung übernehmen - nicht wegen einer Quote - vielmehr, weil Frauen oft einen anderen Blickwinkel sowie eine andere Interpretation hätten, erklärte Kaufmann. Bei der Neuinszenierung der Winter-Oper „La Bohème“ von Giacomo Puccini übernimmt  Bárbara Lluch die Regie, dazu ist eine weitere Priorität die Förderung des musikalischen Nachwuchses: Die Sänger dieser Oper sind z. B. durchwegs um die 30 Jahre alt und auf dem Sprung zur Weltkarriere. Beim der Wagner-Oper „Parsifal“ Ostern 2025, welche zukünftig jährlich dargeboten werden soll, sowie bei der Wagner-Gala im Sommer 2025 mit „Die Walküre“ steht Kaufmann dann selber auf der Bühne im Erler Festspielhaus.

Neues Team
Neben dem neuen Intendanten wurde mit Asher Fisch ein neuer, international renommierter Chefdirigent verpflichtet, dazu  sollen gemeinsam mit Artistic Advisor und Casting Director Ilias Tzempetonidis die Festspiele zu einem Ort der allerhöchsten Qualität gemacht werden. Für das kommende Sommerprogramm (4. bis 28. Juli) zeichnet sich noch Bernd Loebe verantwortlich, der Vertrag mit dem langjährigen Intendanten der Frankfurter Oper wurde nicht verlängert.
Weitere Infos und komplettes Programm unter www.tiroler-festspiele.at


Bestens gelaunt bei der Programmpräsentation: LH Anton Mattle, künstlerischer Betriebsdirektor/Geschäftsführer Andreas Leisner, Präsident Hans Peter Haselsteiner, Intendant Jonas Kaufmann, Chefdirigent Asher Fisch sowie Casting Direktor Ilias Tzempetonidis (v. l.)