Drei Jahre lang ertönte von Ende Dezember bis Ende Jänner auf der Festung Kufstein die „Stimme der Burg“. Auf einem Rundgang sprach die Festung durch großflächige 3D-Visualisierungen mit den Gästen. In diesem Jahr bleibt die Stimme stumm.

International bekannt wurde das Lichtfestival mit einem Beitrag in der Serie „National Geographics - Europe from above“, dass über Disney+ abgerufen werden kann, allerdings noch nicht im deutschsprachigen Raum.
Ende 2023 gab Kulturreferent Klaus Reitberger (Parteifreie)bekannt, dass er für 2024/25 für die Inhalte des Lichtfestivals nicht mehr zur Verfügung stehen würde. Er hatte drei Jahre lang diese Aufgabe ehrenamtlich übernommen, aus Zeitgründen könnte er aber diese Arbeit nicht mehr übernehmen. Zudem liefen die dreijährigen Verträge aus. Der TVB Kufsteinerland kontaktierte im Jänner 2024 die durchführende Firma mit der Bitte um Alternativvorschläge. Die verschiedenen Varianten inkl. Rückschau auf die bisherigen drei Lichtfestivals wurden dem Gemeinderat im März 2024 präsentiert.

„Ja“ zum Lichtfestival, „Nein“ zum Inhalt
„Der Kulturausschuss gab bei seiner Sitzung auch grünes Licht für die Weiterführung des Lichtfestival, allerdings unter der Bedingung, dass die Qualität passt“, so Reitberger auf Nachfrage des KUFSTEINBLICK. Eine einfache Wiederholung des Programmes des letzten Jahres käme schon alleine wegen des Jahresrückblickes, der in der Show war, nicht in Frage. Reitberger: „Es hätte also zumindest dieser Teil neu geschrieben werden müssen.“
Die vorgeschlagenen Konzepte entsprachen nicht den Vorstellungen, aus diesem Grund wird nun eine andere Firma für die Inhaltserstellung beauftragt: „Wir waren im Kulturausschuss aber auch im Stadtrat der Meinung, dass die Qualität des Konzeptes diesmal nicht ausreichend ist. Deshalb kommt es zumindest für ein Jahr zu keinem Lichtfestival. Wir hoffen aber darauf, dass Klaus Reitberger die Sache wieder übernimmt und wir damit eine neue Serie zum Thema Kufsteiner Pionierleistungen starten können“, weiß Bgm. Martin Krumschnabel, „Wir können es uns nicht leisten, dass das Niveau absinkt, sondern müssen weiter eine qualitätsvolle Show bieten. Wir sind uns diesbezüglich mit dem Tourismusverband völlig einig.“
Der TVB Kufsteinerland arbeitet bereits an einem Alternativprogramm für diese Wintersaison, wie zum Beispiel einem Comeback des Festes der 1000 Lichter oder einer Liveübertragung des Neujahrkonzertes.

Politische Querschüsse
Interessant findet der Bürgermeister eine Presseaussendung von Stadtrat Lukas Blunder (MFG), in der er die Frage stellt, ob die Stadt finanziell derart marode ist, dass sie sich das Lichtfestival nicht mehr leisten kann. Krumschnabel: „Er ist ja im Stadtrat und müsste eigentlich wissen, dass es keine finanziellen Gründe gibt, die Veranstaltung nicht durchzuführen, sondern nur unser Qualitätsanspruch nicht erreicht wurde. Hatte er es vergessen oder informiert er die Presse absichtlich falsch?“


Die „Stimme der Burg“ bleibt heuer stumm. Das Lichtfestival könnte aber 2025/26 wieder stattfinden.