Im Wörgler Stadtrat wurde mehrheitlich beschlossen, die amtsführende Stadträtin und Referentin für Soziales, Gesundheit, Bildung, Senioren & Wohnen, Elisabeth Werlberger, ab 10. Oktober im Stadtamt anzustellen. Die Opposition sieht darin einen politischen Skandal, für Bgm. Michael Riedhart sei dieser Vorgang nicht ungewöhnlich.
Vize-Bgm. Roland Ponholzer, StR. Christian Kovacevic, GR Iris Kahn und GR Christopher Lentsch sehen in der Anstellung von Werlberger eine Vermischung von politischen und amtlichen Funktionen. „Die Stadträtin wird genau im selben Bereich eingestellt - vorerst in der Abteilung Soziales und Wirtschaft - wo sie dann hauptamtlich als Mitarbeiterin eigentlich die selben Aufgaben ausüben soll, die sie bereits als zuständige Referentin und Stadträtin ausübt“, poltert Kovacevic. Werlberger bekomme bereits über € 20.000,- für die Ausübung des Stadtratsmandats, und jetzt nochmal das Dreifache zusätzlich. „Das ist eine Umgehung des Bezügegesetzes. Da betreibt man völlig ungeniert Postenschacher auf Kosten der Steuerzahler“, ergänzt Kovacevic. „Frau Werlberger erledigt jetzt also ihre politischen Aufgaben während der Arbeitszeit. Wer das nicht verwerflich findet, hat jegliches Gespür für Moral und Anstand verloren“, legt Kahn nach. „Es ist eine Freunderlwirtschaft im großen Stil. Er agiert und handelt, als wie er Viktor Orbán wäre“, schießt auch Lentsch in Richtung Riedhart. Und auch Ponholzer schimpft: „Für mich ist der Fall Werlberger ein trauriger Höhepunkt unverfrorener und rücksichtsloser Ämterpatronage. Das ein politischer Skandal er-sten Ranges und moralisch absolut verwerflich.“
„Nicht ungewöhnlich“
„Frau Werlberger, als Sozialkoordinatorin für die Vernetzung sozialer Einrichtungen tätig, ist eine unverzichtbare Kraft in unserer Stadt. Sie erfüllt ihren Dienst mit Engagement und Hingabe, als Teil der Stabsstelle im Amt. Wie jeder andere Mitarbeiter in unserer Stadt muss auch sie ihre Arbeit ordnungsgemäß verrichten – und das tut sie“, kontert Riedhart. Es sei nicht ungewöhnlich, ein politisches Mandat zu bekleiden und gleichzeitig in der Stadtverwaltung zu arbeiten.
Auch Werlberger wies die Vorwürfe zurück: „Diese Vorwürfe sind unbegründet und entsprechen nicht der Realität. Während meiner Arbeitszeit im Stadtamt konzentriere ich mich auf die operativen Aufgaben und die Koordination der sozialen Themen, wie es meine Funktion vorsieht. Es gibt keine Überschneidungen zwischen meiner politischen Tätigkeit und meiner Arbeit als Mitarbeiterin im Stadtamt. ... Dennoch möchte ich ergänzen, dass ich die strategischen Überlegungen und Zielsetzungen in meiner Position als amtsführende Stadträtin treffe und die operativen Themen und deren Umsetzung in meiner Rolle als Mitarbeiterin der Stadtgemeinde ausführe. “
Erheben schwere Vorwürfe: Vize-Bgm. Roland Ponholzer, StR. Christian Kovacevic, GR Christopher Lentsch und GR Iris Kahn