Erhitzte Gemüter bei der Gemeinderatssitzung in Langkampfen: Auf der Tagesordnung stand die Beratung über die Kindergärten und Schulen in Langkampfen, viele Oberlangkampfener befürchteten, dass dabei die Schließung der Volksschule beschlossen wird. Was aus der Tagesordnung nicht klar ersichtlich war: Diese Beratungen fanden im geheimen Teil der Sitzung statt.
Schon seit einer längeren Zeit gibt es Diskussionen über die Pläne eines großen Bildungskampus in Unterlangkampfen. Vor allem die Schließung der Volksschule in Oberlangkampfen lässt die Wogen hoch gehen.
Und so fanden sich am Dienstag, 28. Jänner, zahlreiche Oberlangkampfener bei der Gemeinderatssitzung ein. Gleich zu Beginn klärte Bgm. Andreas Ehren-strasser darüber auf, dass die Beratungen zu den Schulen nicht im öffentlichen Teil stattfinden werden. Er gab jedoch den Besuchern die Möglichkeit, ihre Argumente zu Beginn der Gemeinderatssitzung einzubringen.
„Für viele, die sich neu in Oberlangkampfen angesiedelt haben, war ein Grund für die Entscheidung, dass es in der Nähe eine Schule gibt“, so Franz Hager, als Vertreter der Interessensgemeinschaft „Erhalt Volksschule Oberlangkampfen“. Rund 110 Schüler würden gezwungen werden, nicht mehr zu Fuß, sondern mit dem PKW oder Bus zur Schule zu kommen. „Die Schule in Oberlangkampfen wurde gerade saniert und hat große Räume. Lt. Direktorin könnten alle künftigen Schulsysteme dort praktiziert werden. Wo bleibt da die Nachhaltigkeit?“, fragte Hager die Gemeinderäte. Außerdem gab er zu bedenken, dass dadurch das Dorfgeschehen nochmals verringert wird und auch die Kirche wohl weniger oft genutzt werde. Hager: „An der Schule wollen aktuell drei Kinder eine Ganztagesbetreuung, eine Umsetzung eines solchen Modelles sollte erst erfolgen, wenn es benötigt wird“.
Als Beispiel gab er Thiersee an: Dort wurde eine neue Schule errichtet, aber die kleinen Schulen in den Ortsteilen blieben erhalten. „Eine Entscheidung, die der Thierseer Bürgermeister bereits bereut“, konterte Bgm. Ehren-strasser. Er dankte allen für das Engagement: „Wir werden über alle dieser Argumente beraten. Viele davon sind durch Daten und Fakten belastbar, einige sind ein Bauchgefühl. Wir beschäftigungen uns bereits über einem Jahr mit dem Thema, das hat den Vorteil, das Emotionen in den Hintergrund treten und Daten und Fakten wichtiger werden. “
„Meine Tochter fragte mich, was sie dagegen machen könnte, dass ihre Schule geschlossen wird“, so ein besorgter Vater. Daraufhin ist sie von Haus zu Haus gegangen und hat Unterschriften gesammelt. Diese Liste wurde bei der Sitzung an den Bürgermeister übergeben.
Dem Beispiel will man folgen: Es sollen in nächster Zeit in allen Ortsteilen der Gemeinde Unterschriften für den Erhalt der Volksschule Oberlangkampfen gesammelt werden. „Wir haben bereits 20 Leute, die sich dafür bereit erklärt haben. Diese Mühen zahlen sich aus, kleinere Schulen können einfach bessere Qualität für die Schüler bieten“, so Hager abschließend.
Auch Vizebmg. Josef Greiderer bedankte sich bei allen: „Wir nehmen diese Einwände ernst. Heute wird keine Entscheidung fallen, wir beraten uns nur. Ihr könnt euch alle sicher sein, dass die Abstimmung zu diesem Projekt öffentlich erfolgen wird.“
Mit großen Schildern machte die Interessengemeinschaft auf ihre Anliegen bei der Sitzung aufmerksam.