Nach dem Aus für die von Bgm. Michael Riedhart (Liste Wörgl Bewegen, ÖVP) angestrebte ganzjährige Schwimmlösung in Wörgl (Regionalbad) bringt Vize-Bgm. Roland Ponholzer (Liste Wir für Wörgl) jetzt eine Sanierung des Wave ins Spiel. Riedhart erteilt dem eine klare Absage.

Ponholzer wirft Riedhart eine falsche Strategie und eine katastrophale Kommunikationspolitik in Sachen Schwimmbadlösung vor: Der Bürgermeister habe den Gemeinderäten eine teure Studie nie offiziell vorgestellt, Tik-Tok-Videos und Pressemeldungen hätten sich nur als Politshow herausgestellt. „Das gescheiterte Regionalbad-Projekt von Bgm. Riedhart war von Anfang an ein Luftschloss, das keine reelle Chance zur Umsetzung gehabt hat. Er hat die Wörgler jahrelang an der Nase herumgeführt“, übt auch GR Patricia Kofler (Wir für Wörgl) scharfe Kritik. Lt. GR Walter Altmann (ehem. Liste Wörgl Bewegen, ÖVP) habe Riedhart bereits im Dezember 2023 bei einer Listensitzung gesagt, dass sich ein Regionalbad nie ausgehen werde: „Das Kartenhaus der Unwahrheiten fällt schön langsam zusammen“, betont Altmann.

Wave-Sanierung?
Ponholzer schlägt jetzt eine sachverständige Bewertung durch Baumeister, Planer usw. vor, um herauszufinden, welche Bauteile am Wave-Areal grundsätzlich weiterverwendet werden können - eine intakte Bausubstanz in Millionenhöhe sei vorhanden. Anschließend könnten objektive Sachverständige die tatsächlichen Kosten von Bauteilsanierungen feststellen. Ziel sollte es sein, ein Innenbecken, den Außenschwimmbereich und den Saunabereich zu adaptieren. Auch eine Zusammenarbeit mit der Gemeinde Axams, wo ein nahezu identes Problem bestehe, wäre für den Vizebürgermeister vorstellbar. Im Zuge dessen könnten Planungs-, Ausführungs- (gemeinsame Ausschreibungen) und Ausstattungskosten eingespart werden. Eine Finanzierung sollte gemeinsam mit dem Land Tirol, Bund, EU, Trägerorganisationen, TVB, Umlandgemeinden und weiterer Finanzierungspartner aufgestellt werden.

Absage von Riedhart
Riedhart habe bereits kurz nach Amtsantritt eine umfassende technische Untersuchung der Anlage in Auftrag gegeben. „Dabei stellte sich leider heraus, dass die technischen Einrichtungen des Wave in einem Zustand sind, der eine Wiederinbetriebnahme wirtschaftlich nicht tragbar macht. Das Gutachten kam zu dem Schluss, dass eine Sanierung rund € 30 Mio. kosten würde“, erklärt der Stadtchef in einer Stellungnahme. Diese Summe sei für Wörgl allein nicht zu stemmen, zumal das Land Tirol lediglich € 3,6 Mio. zur Unterstützung angeboten habe.
Stattdessen will Riedhart die Planungen für ein neues Freibad vorantreiben. „Für uns ist ein Freibad keine Alternative“, bekräftigt Ponholzer, der sich auch eine Volksbefragung vorstellen könnte.
GR Iris Kahn und LA Petra Wohlfahrtstätter (Grüne) warnen vor dem Bau eines Freibades: Ohne finanzielle Unterstützung des Landes würde dies der Stadt den finanziellen Ruin bescheren. „Ein Hallenbad ist kein Luxus, sondern ein Teil der Daseinsvorsorge. Das sollte sich das Land leisten können“, sagt Wohlfahrtstätter. Für ein neues Hallenbad sollte das Land anstatt  € 13 Mio. rund € 20 Mio. bis € 25 Mio. beisteuern. „Das Projekt muss realistisch sein, dann könnte man dies als Gemeinde stemmen“, so Kahn. Die Grünen schlagen weiters eine Erstellung von einer „Bäder-Raumordnung“ anhand von Einwohnerzahlen und Schul-standorten vor, dazu müsse es eine Verpflichtung zur interkommunalen Finanzierung mittels „Schwimmbad-Euro“ geben.


Vize-Bgm. Roland Ponholzer schlägt vor, eine Sanierung des Wave zu prüfen.


V. l.: LA Petra Wohlfahrtstätter und GR Iris Kahn