Knapp acht Stunden tagte der Wörgler Gemeinderat vergangenen Mittwoch, 19. Jänner. Auf der Tagesordnung stand u. a. auch die Beantragung einer Waffenverbotszone in der Begegnungszone und am Bahnhofsvorplatz.
In einem Dringlichkeitsantrag forderten die Listen „Wörgl Bewegen“, die Freiheitliche Wörgler Liste und weitere Mandatare des Wörgler Gemeinderates eine Waffenverbotszone in der Begegnungszone und am Bahnhofsvorplatz.
Mehrere Vorfälle
In den letzten Monaten und Jahren sei es in der Stadt vermehrt zu Vorfällen gekommen, bei denen durch Einsatz von Messern, Schlagringen, Elektroschockern, Baseballschlägern und Macheten die Sicherheit der Wörgler im öffentlichen Raum gefährdet wurde. „Ich will ein starkes Zeichen des Wörgler Gemeinderates Richtung Landespolizeidirektion. Man kann nicht mehr davon ausgehen, was vor 30 Jahren war. Es sollte zu denken geben, dass in den letzten zwei Jahren zweimal in der gleichen Örtlichkeit mit einer Machete Leute bedroht wurden“, nennt Bgm. Michael Riedhart (Wörgl Bewegen) Beispiele. Eine Waffenverbotszone biete der Polizei die Möglichkeit, anlasslose Personenkontrollen durchzuführen. „Wir wissen, dass dies Täter nicht abschreckt. Aber es wäre ein starkes Zeichen vom Gemeinderat“, befürwortet GR Christopher Lentsch (FWL) den Antrag. „Wir wissen, dass es in unserer Stadt rund geht - auch in den Schulen“, findet auch GR Astrid Rieser (Wir für Wörgl) die Einrichtung einer Waffenverbotszone eine gute Idee.
Ganz klar gegen eine Waffenverbotszone sprechen sich die Wörgler Grünen aus: „Ich will diese Vorfälle nicht klein reden. Aber so zu tun, als würde hinter jeder Ecke ein Verbrecher lauern, das ist schwerst übertrieben. Ich halte es für ganz schlimm, dass man die Bevölkerung so verunsichert. Wir wollen auch ganz sicher nicht, dass Leute anlasslos kontrolliert werden können“, stemmt sich Ersatz-GR Catarina Becherstorfer gegen den Beschluss.
Der Wörgler Gemeinderat beschloss mehrheitlich (18 Ja-Stimmen, zwei Gegenstimmen, eine Enthaltung), die Landesrätin für Sicherheit sowie die Landespolizeidirektion zu ersuchen, eine Waffenverbotszone für die Dauer von drei Monaten zu erlassen. Die BH Kufstein solle dieses Prüfverfahren einleiten.
Mit einer großen Mehrheit fordert der Wörgler Gemeinderat eine Waffenverbotszone.