Im Zuge der aktuellen Diskussion um eine geplante Apotheke in Bad Häring sollen lt. den „Gründenkenden“ Gemeinderäten Bad Häring 1.500 m2 wertvolle Grünfläche bebaut werden. Die Ansiedlung einer Apotheke im Ort werde zwar begrüßt, der Standort sei jedoch ungeeignet.
„Ja zur Apotheke, nein zum roten Teppich auf grüner Wiese. Denn wir haben in Bad Häring jahrzehntelange unschöne Leerstände mitten im Ort, mit großteils leeren Parkplätzen daneben. Anstatt neue Flächen zu versiegeln, sollten wir diese bestehenden Möglichkeiten nutzen“, meldet sich die Gemeindegruppe zu Wort.
Den Antrag auf Entnahme aus der überörtlichen Grünzone sieht selbst der Raumplaner der Gemeinde als übereilten Schnellschuss, berichten die Grünen. Sie fordern daher eine offene Diskussion im Ort ein. „Statt Schnellschüsse sollte die beste Lösung für unseren Ort im Vordergrund stehen. Es kann nicht sein, dass der Gewinnmaximierung eines Apothekers und anderer Gewerbetreibender bereitwillig und völlig bedenkenlos wertvolle Grünräume geopfert werden“, betonen die Gründenkenden.
Das Raumordnungskonzept sieht lt. Bürgermeister Hermann Ritzer explizit vor, die Ansiedlung von Wirtschaftsbetrieben zu fördern, um die Infrastruktur und die Lebensqualität in Bad Häring zu stärken. Eine Apotheke sei hierfür ein Paradebeispiel. Alternative Standorte seien intensiv geprüft worden, diese wurden aber u. a. aufgrund fehlender Entwicklungsmöglichkeiten als nicht optimal befunden. Die Entscheidung für den angedachten Standort sei das Ergebnis einer umfassenden Abwägung.
„Die Behauptung, Bad Häring würde wahllos zubetoniert, ist unzutreffend und entbehrt jeder Grundlage. Unsere gesamte bauliche Entwicklung basiert auf dem Örtlichen Raumordnungskonzept aus dem Jahr 2018“, entgegnet Ritzer. Die Gründenkenden seien in jedem Ausschuss vertreten - auch im Bauausschuss: „Bei keiner Sitzung wird zu den erarbeiteten Argumenten etwas Konstruktives eingebracht. Kommentarlos werden die Erklärungen aus den Bauausschuss-Sitzungen mitgenommen. Bei der anschließenden Abstimmung im Gemeinderat werden dann lauthals ideologisch geprägte Gegenargumente zu vorbesprochenen Gemeindeprojekten vorgebracht“, ärgert sich der Dorfchef. Dazu sei eine Apotheke keine „rote Teppich“-Maßnahme, sondern eine grundlegende Notwendigkeit für die Nahversorgung mit Medikamenten und die medizinische Sicherheit in Bad Häring. Der weitere Projektfortschritt der Ansiedlung der Apotheke hängt lt. Ritzer maßgeblich von der Zustimmung des Landesgremiums ab.


Bgm. Hermann Ritzer