Mit einem Grundsatzbeschluss am 2. Juli beauftragte der Kufsteiner Gemeinderat Bgm. Martin Krumschnabel, die Rahmenbedingungen für einen möglichen Neubau eines Altenwohnheims am Kasernenareal zu prüfen. Hintergrund sind die hohen jährlichen Defizite der beiden derzeitigen Einrichtungen, die sich 2024 auf über € 3 Mio.  beliefen.

Heimleiter freigestellt
Vergangene Woche wurde bekannt, dass die Stadt Kufstein jetzt den Heimleiter der beiden Einrichtungen freigestellt  hat - über die Gründe will sich Krumschnabel öffentlich nicht äußern. „Wir möchten das Altenwohnheim aber personell und wirtschaftlich neu positionieren und sind in einem erheblichen Umstellungsprozess, der bereits seit einigen Monaten läuft und dazu dienen soll, den erheblichen Verlust maßgeblich zu verkleinern“, erklärt der Stadtchef. Weiters soll durch die im Sommer erfolgte Wiedereröffnung einer Station die Zahl der betreuten Bürger gesteigert werden.
StR. Lukas Blunder (ehem. MFG) über jetzt Kritik an Krumschnabel: Er habe seit Jahren auf Führungsprobleme und finanzielle Defizite hingewiesen, doch seine Warnungen seien ignoriert und kleingeredet worden: „Das Ergebnis ist eine jahrelange Misswirtschaft mit Millionenverlusten, obwohl Gutachten längst auf die Fehlentwicklungen hingewiesen haben. Für uns ist klar: Der Heimleiter war heillos überfordert, doch das eigentliche Totalversagen liegt beim Bürgermeister, der über Monate nicht gehandelt hat“, so Blunder.
„Wir werden bereits im Jahr 2025 maßgebliche Einsparungen umsetzen, sodass die Vorwürfe von Blunder absurd sind. Er weiß genau, was wir alles versucht haben, und hat  den eingeholten Gutachten - aber auch sonstigen Maßnahmen immer zugestimmt. ... Es ist schön zu wissen, dass sich an seiner destruktiven Herangehensweise auch im neuen Politherbst  nichts ändert“, kontert Krumschnabel.
Pflegedienstleiter Robert Stotter übernimmt interimistisch die Leitung der beiden Altenwohnheime.



Die Kufsteiner Altenwohnheime Zell (Bild) und Innpark schreiben derzeit hohe Defizite.