Kufsteins Sportreferent Thomas Krimbacher präsentierte ein Konzept für ein rasch realisierbares Hallenbad, das gemeinsam mit dem Bäderbeirat bzw. dem Bäderobmann des Landes Tirol entwickelt wurde. Bgm. Martin Krumschnabel erteilte dem Projekt jedoch umgehend eine Absage.

Geplant ist lt. Krimbacher ein kompaktes Hallenbad als Anbau an das Kufsteiner Freischwimmbad – z. B. direkt hinter der Tennishalle  – um durch die Nutzung bestehender Infrastruktur Synergieeffekte zu erzielen. Auf dem Tisch liegt ein Konzept mit einem 25-Meter-Becken für Sportvereine und Schulen sowie einem eigenen Lehrschwimmbecken für Kinder-Schwimmkurse und Wassergymnastik. Mit diesem Projekt werde ein modularer Ansatz für Schwimminfrastruktur verfolgt, bei dem einmal entwickelte Planungen mehrfach eingesetzt werden könnten, um kleine Hallenbäder schnell und kostengünstig zu realisieren. Das Investitionsvolumen liege bei rund € 10 Mio., davon könnten 55 % durch das Land Tirol aus Mitteln des Bädertopfes gefördert werden. „Damit würden wir eine zukunftsfähige Schwimminfrastruktur im Bezirk schaffen – ohne unrealistische Großprojekte – kompakt und effizient. Diese Lösung ist sehr innovativ“, erklärt Krimbacher. In Konkurrenz mit anderen Gemeinden stehe man mit dieser Lösung nicht: „Wir wollen aufzeigen, wie man kompakt und effizient ein 25 Meter Becken, ein Lehrschwimmbecken und alle benötigten Nebenräume wie Garderoben in einem Grundrissplan kostenschonend unterbringen kann.“

„Es gibt kein Projekt“
Bgm. Martin Krumschnabel reagierte erstaunt auf Krimbachers Vorstoß – die Stadt Kufstein verfolge kein entsprechendes Projekt. Der Stadtchef bestätigt zwar ein Gespräch mit dem Bäderbeirat, vielmehr habe er jedoch vorgeschlagen, dass das Land Tirol die Förderungsrichtlinien ändern sollte: Hallenbäder sollen zukünftig vom Land Tirol errichtet bzw. finanziert werden. Anschließend sei zu klären, wie der jährliche Abgang – z. B. durch die Standort- sowie Umlandgemeinden – zu finanzieren sei. „Alle Gemeinderäte wünschen sich ein Schwimmbad. Es braucht aber langfristige Lösungen. Schwimmbäder sind für die Gemeinden ein Stein um den Hals. Es gibt seitens der Stadt überhaupt keine Pläne und es kann keine Rede davon sein, dass wir jetzt um € 10 Mio. ein Bad bauen“, erteilt Krumschnabel den Plänen von Krimbacher eine Absage.


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