€ 100.000.- sollte die Verbreiterung der Unterführung der Karl-Raimund-Straße in Wörgl kosten. Zusätzlich wurde um mehr als € 3,7 Mio. ein Fußgängerdurchgang durchgepresst. Der Gemeinderat stimmte dem Bauvorhaben zu. Doch verbreitert wurde die Fahrbahn für die Autos um nur 30 bis 50 Zentimeter, die Kosten dafür beliefen sich auf € 30.000.-. Nun ist die Stadt auf der Suche nach dem Schuldigen und zeigt sich dabei etwas ratlos.
Dass die Unterführung an der Karl-Raimund-Straße zum Nadelöhr werden würde, war dem Gemeinderat wohl bewusst. Aus diesem Grund wurde eine eigene Fußgängerunterführung und die Verbreiterung der Fahrbahn beschlossen. € 3,7 Millionen kostete die Fußgängerpassage, nochmals € 100.000.- die Verbreiterung. Doch während der Bauarbeiten wurde klar, dass der Gehsteig auf der rechten Seite nicht abgetragen werden konnte, da dort wichtige Leitungen untergebracht sind.
Vizebürgermeisterin Evelin Treichl stellte bei der Gemeinderatssitzung die alles entscheidende Frage: „Was ist hier passiert?“. Auch die anderen Gemeinderäte waren entsetzt darüber, dass sie einem Umbau unter ganz anderen Voraussetzungen zugestimmt haben. Doch eine Klärung während der Sitzung war nicht möglich. Festzustellen war nur, dass es auf jeden Fall falsche Pläne gegeben hatte, aufgrund deren die Entscheidungen gefällt wurden. GR Daniel Wibmer: „Eine zweite Röhre für Autos hätte nur unwesentlich mehr gekostet wie die Fußgängerdurchführung.“ GR Christian Huter: „Nach der Nordtangente und dem Tunnelumbau sollten wir uns langsam fragen, ob wir die Bauvergaben nicht generell überdenken sollten.“
Nun heißt es in Wörgl, so schnell wie möglich herauszufinden, was hier schiefgegangen ist. Eine weitere Verbreiterung des Tunnels wäre laut Bgm. Hedi Wechner allerdings nur mit sehr hohen Kosten möglich.
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