Zwei Parkausnahmebewilligungen sind zur Zeit das am meisten diskutierte Thema in Kufstein. Die beiden Inhaber, Vizebürgermeister Walter Thaler und Werner Salzburger, mussten sich von den anderen Fraktionen und aus der Bevölkerung deswegen viel anhören. Nun geben sie die Parkkarten wieder zurück - damit wieder wichtigere Dinge behandelt werden können.
„Bereits im April 2010 gab es die ersten Gespräche mit dem Bürgermeister. Die Parkkarten sollten mir meine Arbeit als Vizebürgermeister möglich machen. Ich kann nicht bei Besprechungen alle 45 Minuten rausgehen und Geld nachwerfen.“, so Vizebürgermeister Walter Thaler. „Bei keinem einzigen Gespräch gab es irgendwelche Bedenken wegen der Ausnahmebewilligungen.“
Auch Bgm. Martin Krumschnabel hatte während der Zeit, als das Rathaus wegen des Umbaues in das alte Krankenhausgebäude verlegt war, eine solche Ausnahmegenehmigung. Aus dem gleichen Grund, den jetzt die Vizebürgermeister angeben: „Man kann während der Arbeitszeit nicht ständig auf die Straße laufen und die Parkuhr füttern.“
Als bekannt wurde, dass die beiden Vizebürgermeister eine Ausnahmebewilligung besitzen, gab es viel Unverständnis in der Bevölkerung und den anderen Fraktionen. Von Extra-Privilegien war die Rede und auch davon, dass sie die Parkkarten selbst ausgestellt haben.
„Alles Unsinn“, so Thaler, „ich bin den ganz normalen Behördenweg gegangen. Ich habe die Karte bei der Stadtpolizei beantragt und das Stadtamt hat dem Antrag zugestimmt. Wenn es nicht möglich oder nicht rechtens gewesen wäre, hätten wir die Ausnahmebewilligung nie erhalten.“ Seit Juli 2011 haben Thaler und Salzburger nun diese Parkkarte. „Wir verwenden diese Parkkarte ja nicht aus Jux und Tollerei, sondern weil wir diese brauchen, wenn wir für die Stadt unterwegs sind“, so Vizebürgermeister Werner Salzburger. „Aber die Hetzjagd, die dann folgte, lassen wir uns nicht länger gefallen.“
Beide wollen, dass sich die Stadt wieder wichtigeren Dingen zuwendet. Aus diesem Grund haben sie die Jahresparkgebühren aus eigener Tasche bezahlt und die Ausnahmebewilligungen entwertet. Sie wollen sie nicht mehr weiter verwenden.