Von Heinz Sappl, Kufstein: Einige Experten – von auswärts, denn unsere Verkehrsteilnehmer, welche täglich diese Strecken bewältigen müssen, zählen ja nicht – sind der Meinung, dass man scheinbar alle Verkehrsprobleme mit Shared Space lösen könnte. Sonst würden sie nicht die Meinung vertreten, dass man allein in der Innenstadt 20 Shared Space Bereiche einrichten könnte.
Haben wir noch nicht schon genug solcher Straßen, in denen es keine Verkehrszeichen, keine Gehsteige, keine Zebrastreifen und keine Ampeln gibt und damit alle Verkehrsteilnehmer gleichberechtigt am Verkehr teilnehmen können? Diese Verkehrsflächen finden wir in Endach (Siedlerweg, Klammstraße, Grillparzerstraße, Franz Nieberlstraße usw.), Weiss-ach und vielen anderen Stadtrandbezirken.
Eigentlich hatten wir dies ja früher zu Beginn des Verkehrs fast überall, nur war man damals – wie auch heute noch die Mehrheit – der Meinung, dass Fußgänger einen besonderen Schutz und Radfahrer besser einen separaten Bereich brauchen um sich dort sicher zu fühlen. Jahrzehntelang wurden von den Gemeinden und auch Privaten Millionen ausgegeben, um solche Sicherheitszonen für die schwächeren Verkehrsteilnehmer einzurichten und jetzt sollen wieder Millionen ausgegeben werden, um dies wieder zu vernichten? Wo bleibt denn da der gesunde Hausverstand? Sind diese „Experten“ überhaupt das Geld wert, das sie kosten?
Meines Erachtens wäre es wesentlich sinnvolle, zu solchen Fragen Leute zu befragen, welche täglich diese Gebiete beruflich frequentieren müssen. Wie zum Beispiel die Fahrerinnen und Fahrer des Stadtbusses und alle anderen Handwerker und Geschäftsleute, welche aus beruflichen Gründen diese Bereiche der Stadt termingerecht und rasch befahren müssen und durch den normalen Verkehr schon aufgehalten genug sind.
Letztlich führen solche „verkehrsberuhigende“ Maßnahmen nur dazu, dass gewisse Straßen und Geschäfte weniger angefahren werden (siehe Bereiche um den Bahnhof, wo es zu einem Geschäftesterben vor Jahren kam) und der Hauptverkehr sich in Wohngebiete verlagert.
Zudem ist immer noch nicht die Fahrt zum und vom Bahnhof (mit PKW und Stadtbus) gelöst, denn eine Fahrt vom Oberen Stadtplatz über Zell zum Bahnhof (Umweg 3 Kilometer!) ist nicht nur finanziell eine Zumutung sondern auch für die Luftbelastung eine denkbar schlechte Lösung! Am besten wäre es man würde es bei der Einbahnregelung so wie bisher belassen, damit wäre der Bevölkerung und auch der Luftbelastung am besten gedient!