Punkt 0 Uhr am 16. Jänner gingen die Lichter der Internetmodems aus - die Kufsteiner Stadtwerke stellten intern ihre Einspeisung der Internetverbindung und die Einspeisung der Fernsehkanäle um. Am Morgen war die Überraschung bei vielen der über 8000 Kunden groß, als das Bild beim Einschalten des Fernsehers schwarz blieb.
Während die Internetverbindung bereits um 2 Uhr morgens wieder funktionierte, waren für den Empfang der Sender Einstellungen am heimischen Fernseher nötig. Obwohl die Kufsteiner Stadtwerke bereits im Vorfeld mehrmals über die Umstellung informierten, waren doch sehr viele Kunden überrascht. So zählte man am ersten Tag über 1000 Anrufe bei der kostenlosen Hotline. Drei Tage später waren es bereits über 1500 Hilfesuchende.
Michael Giacchino, Pressesprecher der Stadtwerke: „Uns war klar, dass eine so einschneidende Veränderung für viele Anfragen sorgen wird. Wir haben so gut wie möglich informiert und Mitarbeiter dafür rekrutiert. Aktuell sind 25 Stadtwerke-Mitarbeiter für unsere Kabel-TV-Kunden im Einsatz.“
Erweiterte Hotline
Um dem Ansturm der Anfragen Herr zu werden, wurde die kostenlose Hotline erweitert. Unter 05372/6930-351 kann man zwischen 7 und 22 Uhr Fragen zum Fernsehempfang stellen. Die zuständigen Mitarbeiter versuchen soweit zu helfen, dass man die Umstellung selbst durchführen kann. Falls dies nicht gelingt, helfen die Mitarbeiter um € 20.- für 30 Minuten Arbeitszeit. Durch eine Kooperation bieten auch regionale TV-Händler dieselben Konditionen an. „Dieser Betrag genügt in keinem Fall, die eigenen Kosten zu decken.Wir müssen etwas verlangen, da sonst zu viele die Umstellung vor Ort machen lassen würden und wir dem Ansturm nicht gewachsen wären“, so Giacchino. Schon jetzt müssen die Techniker oft auch nach Dienstschluss und am Wochenende ausrücken, um die Umstellung vorzunehmen.
Dienstag
nochmals Ausfall
Kurzfristig gab es dann für alle Kunden der Stadtwerke am Dienstag nochmal einen Schreckensmoment. Für ca. 40 Minuten blieben erneut alle Sender schwarz. „Ein am Montag eingebauter neuer Verteiler war leider fehlerhaft. Er wurde sofort ersetzt und danach funktionierte alles ohne Probleme“, erklärt Giacchino den Ausfall.
Was bringt´s eigentlich?
Bleibt die Frage, wofür diese Umstellung überhaupt gemacht wurde. € 80.000.- investierten die Stadtwerke in die Anschaffung einer neuen sogenannten digitalen IP-Kopfstation. Damit will man auch für die Zukunft bestens gerüstet sein.
Da immer mehr Sender auch in HD ausstrahlen, wächst auch die Anzahl der übertragenen Daten. Um diese Bandbreite bereitstellen zu können, war diese neue IP-Kopfstation nötig.
„Damit sind wir auch für die in absehbarer Zukunft verfügbaren 3D-Programme bestens gerüstet“, weiß Giacchino.
Aber auch für die Kunden gibt es einen direkten Vorteil. In Zukunft muss nie mehr nach einem neuen Sender gesucht werden, da dieser nun in die Sendeliste von den Stadtwerken eingereiht werden kann. Etwas lästig kann das neue System nur für Kunden ohne HD-Receiver werden: HD-Sender sind an den vorderen Plätzen positioniert, der ORF ist z. B. in SD-Qualität erst auf Sendeplatz 62 zu finden. Hier muss man die Sender noch manuell umsortieren, bis man auch alle Sender in HD-Qualität empfangen kann.