Wurde der erste Antrag im Gemeinderat vom Februar noch abgelehnt, gab es Ende März nun doch plötzlich eine Mehrheit: Direkt neben der Straße am Ortseingang von Langkampfen wurde ein Bodenaustausch genehmigt. Schottermaterial soll nur entnommen werden, wenn genügend Füllmaterial vorhanden ist. Doch zuerst sollen Probebohrungen feststellen, ob überhaupt genügend brauchbares Material vorhanden ist.

„Es wird kein Schotterplatz im allgemein geläufigen Sinn. Es wird ein einfacher Bodenaustausch, Wir entnehmen Schottermaterial, gleichzeitig wird die gleiche Menge Füllmaterial dem Boden zugeführt“, so Thomas Bodner von der Kufsteiner Firma Bodner. Das Grundstück liegt günstig, da es nur wenige hunderte Meter zum Betonwerk Kurz sind, wo der Schotter verarbeitet wird.Außerdem will die Firma Bodner alles unternehmen, dass die Anwohner davon so wenig wie möglich bemerken: „Alle Fahrten werden nur Richtung Autobahnauffahrt stattfinden. Auch das Füllmaterial wird auf diesem Weg dorthingeführt. Der Weg durchs Dorf wird nicht genommen“, so Bodner weiter.
Zusätzlich wird die Zufahrt so weit wie möglich von der Ortseinfahrt entfernt angelegt und entweder die LKW in einer Anlage gewaschen oder die Straße sofort gereinigt.
Da nicht ständig Füllmaterial zur Verfügung steht, wird es auch keine ständige Grube sein, sondern immer nur für einen gewissen Zeitraum von ca. zwei Monaten. Nach zwei Jahren dürfte das Material abgebaut sein und die Wiese wieder in ihren ursprünglichen Zustand versetzt werden.
Bürgermeister Georg Karrer: „Es ist genau vorgegeben, was zur Befüllung verwendet werden darf. Außerdem werden wir mit der Firma Bodner vereinbaren, dass die Belästigungen für die Bevölkerung so gering wie möglich gehalten werden.“ Allerdings hat auch der Bürgermeister Bedenken: „Ich persönlich habe keine große Freude mit dem Projekt.“
Der Abbau würde mit einem vorgeschriebenen Abstand zur Straße stattfinden und muss mindestens einen Meter vor dem Grundwasserstand beendet werden.

Probebohrung
Bevor es überhaupt zum Bodenaustausch kommt, werden noch Probebohrungen durchgeführt, ob sich überhaupt geeignetes Material im Boden befindet. Nur 500 Meter weiter Richtung Dorf gab es ein negatives Ergebnis.

Einspruchsfrist
Für alle Bewohner, die innerhalb von 300 Metern wohnen, wird es eine Einspruchsmöglichkeit geben. Wird davon Gebrauch gemacht, werden die Interessen der Parteien abgewägt und dann entschieden.
Inzwischen macht sich aber auch Widerstand in der Bevölkerung breit. Mit einer Unterschriftenliste will man zeigen, wieviele gegen das Projekt sind.