Der Ire Shay Cullen hat sein Leben den menschenunwürdigen Verhältnissen auf den Philippinen  gewidmet. Für die Aufdeckung zahlreicher Menschenrechtsverletzungen, Zersprengung eines großen Kinderhandelsringes und seinem unermüdlichen Einsatz für mehr Fairness für die Menschen auf der Insel wurde er schon dreimal für den Friedensnobelpreis nominiert. Vergangene Woche war der PREDA-Mitbegründer im Weltladen in Kufstein, um seine Arbeit vorzustellen.

„Mit dem Erlös eines Mangobaumes können zwei Kinder im PREDA-Kinderschutzzentrum auf den Philippinen ein Jahr lang zur Schule gehen“, so Shay Cullen bei seiner Präsentation im Weltladen in Kufstein. Der Ire hat sein ganzes Leben dafür gekämpft, die Lebensverhältnisse auf den Inseln menschenwürdiger zu machen. Er gründete 1984 die Organisation PREDA (eine Stiftung, die Menschen hilft zu genesen, selbständig zu werden und sich zu entwickeln) mit, die hauptsächlich Kinder vor dem Sextourismus retten will. PREDA rettete in den letzten Jahren 20.000 philippinische Gefängniskinder, die illegal und unter unsäglichen Bedingungen monate-, mitunter sogar jahrelang weggesperrt wurden. Cullen war auch wesentlich bei der Entwicklung der Schreitherapie mitbeteiligt, ein Verfahren, das auch heute noch angewandt wird, um sexuell misshandelte Kindern zu helfen.
Durch sein Handeln wurde er schon oft bedroht. „Wenn man einmal für eine Sache aufgestanden ist, ist es wenig ratsam, sich nur wegen ein paar Drohungen wieder hinzusetzen.“
Mit fair gehandelten Produkten wie z. B. Mangos (das Hauptprodukt des Fair Trade Handels der Philippinen) können die hart arbeitenden Einwohner den Armutskreislauf durchbrechen, der sie oft in die Kriminalität und schließlich ins Gefängnis treibt. „Wer Hunger hat, stiehlt etwas zu essen, deswegen ist man kein schlechter Mensch.“
Nur eine Woche im Jahr nimmt sich Cullen „Urlaub“ und besucht dann seine Familie in Irland. Den Rest des Jahres ist er für seine Ideale auf der ganzen Welt unterwegs. Und das seit mehr als 45 Jahren. „Am 9. Mai kann ich die Zustände auf den Philippinen im Deutschen Bundestag präsentieren, ich hoffe, dass ich dadurch wieder etwas bewirken kann.“ Ansonsten propagiert der von vielen europäischen Städten mit dem Menschenrechtspreis ausgezeichnete Cullen vor allem „Fair Trade“: „Die Menschen brauchen nur eine gerechte Bezahlung für das, was sie leisten, dann können sie sich auch ein Leben aufbauen.“