„Wir haben noch genügend Ausweichmöglichkeiten“, war die Antwort des Obmannes des Fliegerclub Kufstein-Langkampfen auf die Frage des Kufsteinblick nach dem Platzangebot des Flugplatzes (Ausgabe KW 21, 23. Mai - Nachzulesen unter http://www.kufsteinblick.at/index.php/77-redaktionelle-beitraege/223-wird-der-platz-fuer-den-langkampfener-flugplatz-zu-klein). Nun meldet sich der ehemalige Obmann Richard Egger zu Wort. Diese Aussage hält er für einen unbrauchbaren Versuch, eine bedenkliche Hindernis-Situation wegzureden, die schon jahrelang intern im Verein diskutiert wird.

Der Artikel im Kufsteinblick über die Anfrage des Fliegerclub Kufstein-Langkampfen bei einem Anwohner, eine jahrhundertealte Linde stutzen zu dürfen, brachte den Stein ins Rollen. In einem mehrere Seiten langen Schreiben an das Land Tirol und die Bezirkshauptmannschaft zeigt der ehemalige Obmann des Vereines, Richard Egger, die seiner Meinung nach verschiedenen Probleme auf, mit denen sich der Vorstand  beschäftigen müsste. Er wirft dem Obmann vor, die Allgemeinheit nicht über die wahren vorherrschenden Gefahren zu informieren. „Jeder, der sich an diesem Flugplatz auskennt, weiß, dass wir seit vielen Jahren aufgrund der Höhe der Bäume im Flugzeugschleppbetrieb - besonders mit doppelsitzig besetzten Segelflugzeugen - praktisch nicht mehr sicher über die Hindernisse hinwegkommen und daher unmittelbar nach dem Abheben nach rechts ausweichen müssen,“ so Egger, der in seiner Zeit als Vereinsmitglied selbst mehrere hundert Flugzeugschlepps gemacht hat.
Sogar die Momentaufnahme auf dem Internetportal des Landes Tirol „Tiris Maps“ zeigt, wie ein Schleppzug gleich nach dem Start in Richtung Baumlücke weiterfliegt.
„Meiner Einschätzung nach wird es nicht ,irgendwann ein Problem werden´, sondern es ist bereits seit Jahren ein gravierendes Sicherheitsproblem. Den Behörden wäre es dringend anzuraten, entsprechend tätig zu werden.“
Auch prangert Egger die Ausweichroute über die Bahn an: „An warmen Tagen ist es nahezu nicht möglich, mit einem doppelsitzigen Segelflugzeug im Schlepp die erforderliche Mindesthöhe zum Überfliegen der Eisenbahn zu erreichen.“
Vorwürfe, mit denen sich nun das zuständige Amt des Landes Tirol und die Bezirkshauptmannschaft noch diese Woche beschäftigen werden.

Lärmbelästigung
Auch in die andere Richtung wird so schnell wie möglich nach links abgebogen, vor allem, um auch die Lärmbelästigung für den Ort so gering wie  möglich zu halten. Auch hier muss nun geklärt werden, ob dies überhaupt zulässig ist.
„Uns liegen zur Zeit so gut wie keine Meldungen wegen Lärmbelästigung durch die Flugzeuge vor,“ so Bürgermeister Georg Karrer. Eine dahingehende Auswertung einer Umfrage durch den Verein „Kampf dem Lärm“ steht noch aus.
Falls jedoch in Zukunft die Motorflieger wie vorgesehen geradeaus über Unterlangkampfen starten müssen, wird es zu starken Lärmbelästigungen kommen.

Zuständiger beim Land ist Mitglied
Der beim Land Tirol zuständige Sachbearbeiter für Luftverkehr, Klaus Hohenauer, ist selbst Mitglied beim Fliegerclub Kufstein-Langkampfen. Aus diesem Grund wird er selbst am Gespräch nicht teilnehmen. Hohenauer: „Im Gegenstandsfall steht noch nicht fest, dass Auflagen nicht eingehalten werden. Erst bei dieser Besprechung werden allfällig notwendige Schritte beschlossen werden.“