Alle Bauherren in Kufstein werden nochmal mit dem Taschenrechner die Kosten durchrechnen müssen: eine neue Verordnung des Landes Tirol verdoppeln künftig die Erschließungskosten in der Festungsstadt. Damit die Erhöhungen nicht sofort zu extrem ausfallen, will die Stadt die Erhöhungen auf drei Jahre gestaffelt durchführen.
Bisher musste man in Kufstein die Erschließungskosten mit folgender Formel berrechnen: € 4,7965 mal dem benötigtgen Bauplatzanteil in m2. Durch eine neue Verordnung des Landes Tiroles vom 16. 12. 2014 wird dieser Grundberechnungsbetrag nun auf € 9,525 hochgesetzt - also fast eine Verdoppelung der Kosten. Durchgerechnet an einem typischen Beispiel mit 500 m2 Grund werden sich die Kosten für den Häuslbauer also von € 2398,25 auf € 4762,50 erhöhen.
Damit diese Erhöhung alle diejenigen, die kurz vor Baubeginn stehen, nicht zu hart trifft, hat man sich dazu entschlossen, die Kosten in Schritten auf drei Jahren verteilt anzuheben.
Die Erhöhung war auch in der Stadt Kufstein längst überfällig, da nur 54 % der tatsächlich anfallenden Kosten von den Erschließungskosten abgedeckt werden konnten.
Von der Bürgerliste Horst Steiner und der SPÖ Kufstein kamen dazu in der Gemeinderatssitzung am Mittwoch, 21. Jänner, Abänderungsanträge, die einen noch längeren Zeitraum für die Erhöhungen vorgesehen hätten.
Mit den Stimmen der anderen Parteien wurden die Abänderungen abgelehnt und der ursprüngliche Antrag für die Verteilung der Erhöhungen auf drei Jahren zugestimmt. „Die Erschließungskosten haben bisher bei weitem nicht die tatsächlich entstandenen Kosten abgedeckt. Ich sehe die Erhöhung nicht als Verdoppelung der Gebühren, sondern als eine Halbierung der Zeit, in der die Projekte nun umgesetzt werden können,“ begründet Bgm. Martin Krumschnabel die Anhebung.