Die 19-jährige Simone Kupfner debütierte Anfang des Jahres in Oberhof im Biathlon-Weltcup und erreichte mit der ÖSV Damen-Staffel den sehr guten achten Platz. Der Kufsteinblick besuchte die sympathische Kufsteinerin beim Training.
Kufsteinblick: Anfang des Jahres stand dein Weltcup-Debüt mit der Staffel in Oberhof an. Wie fühlte sich das an - warst du nervös?
Simone Kupfner: Ich war nicht nervös und bin ohne Druck ins Rennen gegangen. Ich habe die Kulisse und die Atmosphäre genossen und alles ist perfekt gelaufen. Der achte Platz war das bis dato beste Ergebnis einer ÖSV-Damen-Staffel in der Weltcup-Geschichte.
KB: Wann bist du zu diesem Sport gekommen?
SK: Mit elf Jahren begann ich beim WSV Kiefersfelden mit dem Langlaufen. Der Verein stellte 2009 auf Biathlon um, ein Jahr später wechselte ich dann zum WSV Schwoich.
KB: Deine bisherigen Erfolge?
SK: Vergangenes Jahr holte ich bei der Jugend-WM Bronze mit der Staffel, weiters den Massenstart-Staatsmeistertitel 2014 und den österreichischen Meistertitel im Staffelbewerb 2015 sowie das Weltcup-Debüt und die Teilnahme an der Junioren-EM in Estland.
KB: In welcher Leistungsklasse startest du derzeit?
SK: Ich starte bei Jugendrennen und im IBU-Cup (2. Leistungsklasse bzw. B-Weltcup). Das Highlight ist die anstehende Jugend-Weltmeisterschaft vom 17. bis 24. Februar in Minsk-Weißrussland. Ziel ist es, hier eine Medaille zu holen.
KB: Was sind deine sportlichen Ziele bzw. Träume?
SK: Neben der angestrebten Medaille bei der Jugend-WM möchte ich nächstes Jahr bei der Junioren-WM eine Medaille holen und im IBU-Cup gute Ergebnisse abliefern. Weiters hoffe ich auf einen Start bei der Biathlon-WM im März in Finnland mit der Damen-Staffel.
Langfristig möchte ich in der Weltspitze mitlaufen, mein Traum ist ein WM- bzw. Olympiatitel.
KB: Wie oft bzw. wo trainierst du und mit wem?
SK: Ich trainiere sechsmal pro Woche, manchmal auch zweimal am Tag. Jedoch ist ein Ruhetag in der Woche nötig. Wir haben eine Trainingsgruppe mit eigenem Trainer vom Skigymnasium Stams. In Seefeld haben wir immer perfekte Bedingungen zum Trainieren.
KB: Liegen deine Stärken eher im Langlauf oder im Schießen?
SK: Meine Stärke beim Wettkampf ist der Langlauf. Im Training kann ich mit guten Schießleistungen aufzeigen, im Wettkampf versagen beim Schießen öfters die Nerven. Daran gilt es anzusetzen.
KB: Wie lässt sich die Schule mit dem Sport vereinbaren?
SK: Das Skigymnasium nimmt sehr viel Rücksicht auf die Sportler. Die Schule ist darauf ausgerichtet, wir haben z. B. im Winter keine Schularbeiten und weniger Stunden.
KB: gibt es eine Lieblingsdisziplin?
SK: Ich mag alle Bewerbe gerne und finde die Abwechslung schön.
KB: Wie sehr spielt der mentale Faktor eine Rolle?
SK: Der spielt eine große Rolle, nicht nur am Schießstand. Man darf sich nicht zu viel Druck machen. Vor allem beim Schießen versuche ich, jeden Wettkampf gleich wie im Training anzugehen.
KB: Wie nervös bist du vor einem Wettkampf?
SK: Es hängt immer vom Wettkampf ab. Ich bin im Weltcup z. B. nicht so nervös wie bei der Junioren-EM oder Jugend WM. Großteils hält sich die Nervosität jedoch in Grenzen.
KB: Was motiviert dich vor einem Wettkampf?
SK: Ich freue mich auf jeden Wettkampf, da mir dieser Sport sehr viel Spaß macht.
KB: Gibt es bereits Dopingkontrollen?
SK: Ja, ich muss in einem eigenen Internet-System meinen Aufenthaltsort jeden Tag angeben und kann jederzeit kontrolliert werden.
KB: Dein größtes Vorbild?
SK: Die weißrussische Biathletin Darja Domratschawa.
KB: Deine Hobbys?
SK: Biathlon, Mountainbiken und ich probiere gerne neue Sachen zum Ausgleich wie z. B. Windsurfen oder Bouldern.
KB: Deine nächsten Ziele?
SK: Ziel ist es, den Sport zum Beruf zu machen. Nach der Matura im Mai/Juni hoffe ich auf eine Anstellung beim Bundesheer als Heeressportlerin.