5000 erfasste Delikte gab es im Jahr 2014 im Bezirk Kufstein. Damit liegt man hinter Innsbruck Stadt und Innsbruck Land an dritter Stelle. Gleichzeitig liegt man aber mit einer Aufklärungsquote von 58,4 % weit über dem Österreichschnitt und auch deutlich über dem Tirolschnitt.

Fast 4 % weniger Delikte wurden von der Bezirkspolizei im Jahr 2014 erfasst, gleichzeitig stieg die Aufklärungsrate um 2,3 % auf nun 58,4 %. Tirolweit liegt diese Quote bei 51,1 %, österreichweit sogar nur bei 43,1 %.
Kriminaldienstreferent Walter Gaschnig: „Die Zahlen sind zufriedenstellend, es gab zum Vorjahr deutliche Verbesserungen.“

Gewaltverbrechen und Wohnungseinbrüche
Gesunken ist auch die Zahl der Gewaltverbrechen, mit 2 Morden und 6 Raubüberfällen sanken diese Werte um rund 50 % gegenüber 2013. Auch bei den Wohnungseinbrüchen sank die Zahl stark: Mit 16 erfassten Delikten gab es um 46,7 % weniger als noch ein Jahr zuvor.
Stark gestiegen sind hingegen Einbrüche in Industrieräumlichkeiten und Firmen - mit 76,3 % auf 67 Einbrüchen fällt der Wert bei Gewerbe- und Industriestätten besonders hoch aus.
„Wir haben sofort mit verstärkten Streifen reagiert, dadurch konnten wir einige Einbruchsserien klären,“ so Gaschnig. Z. B. wurden zwei Jugendlichen aus Kufstein 26 Einbrüche nachgewiesen, eine Gruppe Jugendliche verübte in rund 20 Wohnungen, Häuser, Kioske und Firmen Einbrüche.

Suchtgift und Gewalt in der Privatsphäre
„Es gibt immer mehr Indoor-Plantagen,“ weiß Bezirkskommandant Walter Meingassner. Kein Problem, das es nur im Bezirk gibt, durch immer leichtere Anleitung vor allem aus dem Internet steigen die Probleme mit dem Selbstanbau von Suchtgiften.
Immer öfter kommt es auch zu Meldungen von Gewalt in der Privatsphäre.
Noch vor wenigen Jahren ein Tabuthema, trauen sich nun mehr Familienangehörige aber auch Nachbarn und Angehörige, solche Fälle bei der Polizei zu melden. Mit Wegweisungen und Betretungsverboten hat die Exekutive auch ein Mittel zur schnellen Hilfe zur Hand.

Jugendschutz
Alkohl- und Nikotinkonsum, aber auch die Ausgangszeiten wurden bei Jugendlichen kontrolliert. Dabei ging es der Polzei nicht in erster Linie um Geldstrafen, ca. 80 % konnte die Möglichkeiten geboten werden, bei einem freiwilligen Beratungsgespräch über die Gefahren zu sprechen.

Ausgleichsmaßnahmen
Wenig überraschend stiegen die Zahlen der illegal eingereisten Personen. Den größen Anteil haben dabei syrische Bürger. Gaschnig: „Es sind viele Familien mit Kindern, das ist auch für die Beamten eine große Herausforderung.“
Beim größten Aufgriff konnte eine Gruppe von 60 Personen gefasst werden und wieder nach Italien zurückgeschickt werden.
Für den Bezirk wird in Zukunft ein Rückgang erwartet, da die Kontrollen am Brenner verstärkt wurden.

Auswirkungen der Dienststellenschließungen
Ausgewertet wurden auch die Auswirkungen der Schließungen von Polizeistellen, vor allem in Kirchbichl und der Wildschönau. In allen betroffenen Gemeinden kam es zu Rückgängen der Delikte. Übergangslösungen wie z. B. in der Wildschönau wurden von der Bevölkerung nicht genutzt.

Künftige Maßnahmen
Durch Erhöhung der Sicherheitsstreifen und Fußstreifen sollen Strafdaten verhindert und andererseits das subjektive Sicherheitsgefühl verstärkt werden. Präventiv will man verstärkt bei Firmen auf Beratung setzen. Zusätzlich soll bei  Veranstaltungen aufgeklärt werden, damit Trickbetrüger - auch im Internet - nicht mehr so leichtes Spiel haben.