Mit rund 120 Besuchern sprengte die erste Gemeindeversammlung nach 13 Jahren in Langkampfen die Kapazitäten des Pensionistenstüberls beim Gemeindeamt. Bürgermeister Andreas Ehrenstrasser präsentierte in 15 Punkten den aktuellen Stand in der Gemeinde, gab einen Ausblick in die künftigen Projekte und beantwortete im Anschluss Fragen der Bürger.

Raumordnung
Erstes großes Thema war das Raumordnungskonzept, das aus dem Jahr 2003 stammt. Alle 10 Jahre müsste dieses Konzept weitergeführt werden, 2013 wurde eine Verlängerung um zwei Jahre bewilligt. Doch auch diese Verlängerung lief am 19. Februar 2015 durch Verzögerungen bei Gutachten aus, wodurch die kuriose Situation entstand, dass seit diesem Datum in Langkampfen keine Widmungen mehr beschlossen werden dürfen. Neben bereits geplanten Bauprojekten wie z. B. die Gärtnerei Ellinger in Oberlangkampfen oder die Erweiterung des Recyclinghofes wurden vor allem „Baulücken“ in der neuen Raumordnung geschlossen. Die Pläne können auf der Gemeindeseite www.langkampfen.at oder in der Gemeinde eingesehen werden. Falls es bis  zum Ablauf der Auflagefrist keine Einsprüche gibt, kann der Gemeinderat anschließend wieder Grundstücks-Widmungen durchführen.
Mitten in den Gesprächen ist die Gemeinde zur Zeit auch mit betroffenen Grundstückseigentümern, um eine Umfahrungsstraße für Oberlangkampfen zu realisieren. Das Projekt ist mit € 1 Mio. veranschlagt und würde eine starke Entlastung der alten Dorfstraße bedeuten. Die Fertigstellung kann aber noch dauern, an diesem Abend wurde von einer Realisierung zwischen 2016 und 2019 gesprochen.

Flüchtlinge
Zur Versammlung eingeladen hat Bgm. Ehrenstrasser auch das Rote Kreuz, um über die drei Wochen zu berichten, an denen Flüchtlinge in einer Langkampfener Turnhalle untergebracht wurden.
Rot-Kreuz-Bezirksrettungskommandant Gerhard Thurner bedankte sich für die Bereitstellung der Notunterkunft. Rund 120 Flüchtlinge wurden in Langkampfen betreut, die Lehrer hielten in dieser Zeit einen Ersatzunterricht ab. Auch Direktorin Anita Marksteiner konnte von einem reibungslosen Ablauf während der Betreuungszeit berichten. „Ich habe keine einzige Beschwerde von Schülern oder Lehrern erhalten.“ Die Kosten für diese Notunterbringungen übernimmt das Land Tirol.

Wirtschaft wächst - Lärm auch
Ungebrochen ist das Interesse der Wirtschaft, sich in Langkampfen niederzulassen. „Wir werden heuer erstmals die € 3 Mio. Grenze an Kommunaleinnahmen brechen“, so Bgm. Ehrenstrasser. Damit steigt aber auch die Lärmbelästigung. Da es sich aber bei der L210 und L211 um Landesstraßen handelt, sind die Möglichkeiten sehr beschränkt. Ein zusätzlicher Autobahnzubringer beim Gewerbegbiet wäre erst möglich, wenn die neue Bahntrasse fertiggestellt ist, was aber noch 15 bis 20 Jahre dauern wird.
Auch beim Thema Flugplatz Langkampfen hat die Gemeinde rechtlich nicht viele Möglichkeiten. „Die Verordnungen für den Flugplatz werden alle eingehalten. Einzige Möglichkeit ist, mit dem Club Gespräche zu führen.“ So könnte z. B. eine befestigte Startbahn ein schnelleres Abheben der Flugzeuge ermöglichen, was für die Lärmbelästigung als auch für das Sicherheitsgefühl der Anrainer eine Verbesserung bedeuten würde.