Mit neuen Plänen will man die Gemeinden, die sich bis jetzt gegen einen Wasserverband gesträubt haben, mit ins Boot holen. Zwei zusätzliche, optimierte Retentionsflächen sollen die Last von der Gemeinde Radfeld und Kundl nehmen.

Bereits zum dritten Mal haben sich am 2. November in Rattenberg die betroffenen Gemeinden getroffen, um über die aktuellen Pläne zum Hochwasserschutz zu sprechen.
„Das Ziel muss sein: Hochwasserschutz für alle. Das ist nur gemeindeübergreifend machbar. Dazu müssen einerseits lineare Verbauungen errichtet werden aber auch Platz geschaffen werden, um das Wasser zu „parken“. Diese Maßnahmen dürfen aber nicht dazu führen, dass sich der jetzige Stand für die unterliegenden Gemeinden verschlechtert“, so LH-Stv. Josef Geisler.
Abermals wiederholte er die Notwendigkeit eines Gemeindeverbandes, der dann die nötigen Anträge an das Land und den Bund stellen kann. Geisler: „Natürlich muss es für die betroffenen Grundstückseigentümer eine entsprechende Entschädigung geben. Je eher alle an einem Strang ziehen, umso schneller geht es.“ Hauptzahler in den Wasserverband wird lt. Geisler der Bund sein.
Nach den Maßnahmen werden alle roten Zonen in den besiedelten Gebieten der Vergangenheit angehören, weiß der Abteilungsleiter der Wasserwirtschaft BBA Kufstein Martin Rottler.
Bis jetzt hatten sich ja vor allem Kundl und Radfeld gegen den Verbund gesträubt, da sie im Falle eines Jahrhunderhochwassers den überwiegenden Teil des auf ca. 4,6 Millionen Kubikmeter geschätzte Volumen zusätzlichem aufnehmen müssten. Durch weitere Retentionsflächen in  Kramsach-Voldöpp und Angath hat man sich nun zumindest soweit geeinigt, dass eine Detailplanung ausgeschrieben werden kann, die dann ab Jänner 2016 gemeinsam mit den Gemeinden erfolgen soll. Dabei soll aber kein Wasser in Gebiete geleitet werden, die nicht jetzt schon geflutet werden.
Wenn dieser Zeitplan eingehalten werden kann, wird auch der Start des Dammes in Wörgl im Jahr 2018 möglich sein, verspricht Geisler: „Dies ist die schnellstmögliche Variante, um Wörgl hochwassersicher zu machen.“