Der 5. Februar war der Stichtag für die Abgabe der Fraktionen - die zu wählenden Parteien und Bürgermeisterkandidaten stehen fest. Am 28. Februar ist es dann soweit - ganz Tirol (mit Ausnahme Innsbruck) wählt ihre neuen Gemeinderäte und Bürgermeister.
Eine kleine Besonderheit ergibt sich bereits im Vorfeld der Wahl: In der Gemeinde Gramais wurde kein Wahlvorschlag abgegeben, deswegen finden hier auch keine Wahlen statt. Bürgermeister und Gemeinderäte werden einfach weitere sechs Jahre weiterarbeiten. Im Bezirk Kufstein wird in 30 Gemeinden gewählt. Insgesamt werden 440 Gemeinderatssitze vergeben, antreten werden 123 Listen mit 2750 KandidatInnen und insgesamt 64 BürgermeisterkandidatInnen zu den Wahlen.
Die größte Auswahl an Listen gibt es in Kufstein (8), Kundl und Wildschönau (je 7), Thiersee und Wörgl (je 6). In Mariastein, Rettenschöss und Schwoich kann man nur zwischen zwei Listen wählen.
Wer darf wählen?
Wählen dürfen alle, die zum Stichtag 16. Dezember 2015 in ihrer Gemeinde mit Hauptwohnsitz gemeldet sind, spätestens am Tag der Wahl 16 Jahre alt sind und nicht vom Wahlrecht ausgeschlossen sind.
Gewählt werden kann auf zwei Arten: 1. Im Lokal in der Kabine des zugeteilten Wahlsprengels. Vor Ort wird der Stimmzettel ausgefüllt. Nicht vergessen, den Ausweis mitzubringen! 2. Wer am Tag der Wahl verhindert ist, kann im Vorfeld eine Wahlkarte beantragen. Die verschlossene Wahlkarte muss bis spätestens 26. Februar an die Gemeinde übermittelt werden: Persönlich, per Post (Porto zahlt die Gemeinde) oder per Boten.
Was wird gewählt
Neben den Gemeinderäten wird auch der/die BürgermeisterIn direkt gewählt. Dabei müssen die beiden Stimmen nicht bei der gleichen Fraktion abgegeben werden.
In Kufstein stellen sich Mag. Martin Krumschnabel (Die Parteifreien), Hannes Rauch (Volkspartei Kufstein), Horst Steiner (Bürgerliste Horst Steiner), Walter Thaler (FPÖ/GKL), Andreas Falschlunger (Offenes Grünes Forum) und Wolfgang Gessmann (team16 kufstein) zur Wahl. Interviews mit den Bürgermeisterkandidaten finden Sie auf den nächsten beiden Seiten.
Insgesamt acht Fraktionen kämpfen um die Stimmen der KufsteinerInnen:
Kufsteiner Volkspartei
Mit sieben Mandaten ist die Kufsteiner Volkspartei die stärkste Fraktion im Kufsteiner Gemeinderat. Nationalrat Hannes Rauch hat mit seinem Team „Lust auf Kufstein“ und es wurden bereits einige Ideen vorgestellt: Winterbetrieb für den Kaiserlift, eigenes Demenzdorf, Kinkpark als Freizeitareal und Bahnhofsareal als hippen Stadtteil.
Hinter Rauch kanditieren Dr. Alexandra Einwaller und Mag. Richard Salzburger für die Kufsteiner VP.
Die Parteifreien
Bgm. Martin Krumschnabel möchte mit seinen „Parteifreien“ den beschrittenen Weg der vergangenen sechs Jahre weitergehen und gemeinsam mit den anderen Fraktion für sachliche und konstruktive Politik in Kufstein stehen: „Das Gemeinsame muss im Vordergrund stehen und gute Lösungen müssen gefunden werden. Nur Kufstein verpflichtet“, so der Bürgermeister.
Auf den Plätzen 2 und 3 der Liste stehen Brigitta Klein und DI Stefan Hohenauer.
Bürgerliste Horst Steiner
2010 ging die Bürgerliste Horst Steiner als drittstärkste Partei aus dem Wahlkampf hervor.
In den kommenden Jahren will sich Spitzenkandidat Horst Steiner und sein Team unter anderem für die höchstmöglichste Sicherheit, Vignettenfreiheit, Hochwasserschutz in Mitterndorf, Wohnraumbeschaffung, Erweiterung des Krankenhauses, einer Machbarkeitsstudie Eisenbahnunterführung Zellerstraße – Bahnhof, einer Festungsberggarage uvm. einsetzen. Hinter Steiner stellen sich Wolfgang Holzknecht und Angelika Payr der Wahl.
Gemeinsame Kufsteiner Liste FPÖ/GKL
Das Team der FPÖ/GKL rund um Vizebürgermeister Walter Thaler will sich in der kommenden Periode unter anderem um den Rückbau des Flüchtlingcamps kümmern und Deutschpflicht an Kindergärten und Pflichtschule einführen. Außerdem möchte man für die Überwachung von „Hotspots“ mit Kameras sorgen. Weiter kämpfen will man für Mautfreiheit und einer Umfahrungsstraße und für die Jugend das Nachtleben attraktivieren.
Hinter Thaler treten Herbert Santer und Reinhard Amort an.
Für Kufstein SPÖ/Parteifreie
Der neue Spitzenkandidat für die Liste „Für Kuftein SPÖ/Parteifreie“ heißt Alexander Gfäller. Die Kernthemen der Liste sind bezahlbares Wohnen zu ermöglichen, den Ausbau bzw. die Renovierung von städtischen Bildungseinrichtungen voranzutreiben sowie mehr Unterstützung für sozial Schwächere. Ein weiteres Thema ist die Sicherheit: Man wünscht sich mehr Polizeipräsenz in der Nacht. Nach Gfäller stehen Robert Wehr und Daniela Zöttl auf der Liste.
Offenes Grünes Forum
Als „Starkes Grün“ für Kufstein tritt Andreas Falschlunger und sein Team bei diesen Gemeinderatswahlen an. Sie möchten Kufstein zur ökologischen Vorzeigestadt gestalten, Schulden abbauen, den Verkehr verlagern, die Festung öffnen, die Freiwilligenarbeit ausbauen, Integration leben und Kulturinitiativen stärken. Hinter Falschlunger kanditieren Derya Kayabal und Alexander Mösinger.
team16 kufstein
Neu auf Wählerstimmenfang geht das „team16 kufstein“ rund um Wolfgang Gessmann. Unter dem Motto „Für alle ohne Lobby“ möchte sich das Team unter anderem für leistbares Wohnen in Kufstein, Ausbau der Jugendsozialarbeit und Nachmittagsbetreuung für Kinder und Jugendliche, bedarfsgerechte Lernhilfeangebote für alle anstelle einer teuren Privatschule für wenige und Errichtung einer Wärmestube mit Sozialbetreuung einsetzen. Hinter Gessmann stellen sich Peter Steger und Christian Herbst dieser Wahl.
Gemeinsame Alternative Liste
Ebensfalls zum ersten Mal tritt die „Gemeinsame Alternative Liste“ rund um Galip Kus an. „Unser Anliegen sind Jugend, Familie, Bildung, Energie, Stadtplanung und Lärmschutz sowie Verkehrsentlastung,“ so der ehemalige Grüne-Ersatzgemeinderat Kus, der sich mit seiner Liste von sechs Personen als Alternative für die Zukunft Kufstein präsentiert. Durch Energiesparmaßnahmen, Modernisierung und Schulungen soll Kufstein energieeffizienter werden.
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