Gerechnet wurde aufgrund der vielen Kandidaten mit Stichwahlen in Wörgl und Kufstein, doch Bgm. Martin Krumschnabel und Bgm. Hedi Wechner haben sich souverän durchgesetzt (siehe Seite 2, 3 und 4). Nur in Rattenberg müssen die Wähler in 10 Tagen nochmal wählen.

23 Stichwahlen gibt es 2016 in Tirol, im Bezirk Kufstein muss nur in einer Gemeinde ein zweites Mal an die Wahlurne gebeten werden: Rattenberg. Die Wähler können sich zwischen Martin Götz und Bernhard Freiberger entscheiden.
In insgesamt 277 Gemeinden Tirols ist gewählt worden. Die Wahlbeteiligung lag durchschnittlich bei 71,42 Prozent. Die niedrigste Wahlbeteiligungen im Bezirk Kufstein gab es in den Städten Wörgl (63,9 %) und Kufstein (59,4 %). Keiner der amtierenden und wieder angetretenen Bürgermeister wurden im Bezirk abgewählt.

Souverän - Gemeinden mit absoluten Mehrheiten
Josef Haaser bleibt souverän in Angath Bürgermeister und sicherte sich mit sechs von elf Mandaten auch die absolute Mehrheit im Gemeinderat. Auch beim Gemeindenachbarn Angerberg bleibt alles beim Alten: Bügermeister Walter Osl gewann mit großem Vorsprung die Bürgermeisterwahl, seine Liste „Angerbergs Bürgerliste“ hält bei sieben von 13 Mandaten.
Noch eindeutiger die Verteilung in Bad Häring. Bgm. Hermann Ritzer holte sich nicht nur mit großem Vorsprung das Amt des Bürgermeisters sondern auch  neun von 15 Mandaten. In Breitenbach stand Alois Margreiter als einziger Kandidat schon vorher als Bürgermeister fest, mit acht von 15 Mandaten sicherte sich seine „Bürgermeisterliste“ auch die absolute Mehrheit.
Auch in Brixlegg gibt es keinen Wechsel im Bürgermeisteramt: Rudolf Puecher gewinnt mit großem Vorsprung diese Wahl und zudem neun von 15 Sitzen im Gemeinderat.
Keine Chance für die Mitstreiter in Ebbs: Bgm. Josef Ritzer bleibt klar Bürgermeister und holt sich gleich 13 von 17 Mandaten. Klare Entscheidung in Erl: Georg Aicher-Hechenberger bleibt Bürgermeister, und holt sich mit seiner Liste sieben von 13 Mandaten.
In Kramsach bleibt Bernhard Zisterer Bürgermeister und seine Liste hält 9 von 17 Mandaten.
In Mariastein konnte sich Bgm. Dieter Martinz  neben dem Bürgermeisteramt acht von elf Mandaten sichern.
Werner Entner holte sich in Münster nicht nur wieder das Bürgermeisteramt, sondern auch neun der 15 Mandate.
In Niederndorf kann sich Bgm. Christian Ritzer auf neun von 15 Mandaten im Gemeinderat stützen.
Absolute Mehrheit für Bgm. Josef Auer in Radfeld: Neun von 15 Mandaten für seine Liste „Zukunft für Radfeld“.
In Rettenschöss wurde zwar Georg Kitzbichler Bürgermeister, seine Liste „Allgemeine Bürgerliste“ erreichte allerdings nur fünf von elf  Mandaten. Stärkste Fraktion ist die Liste „Aktiv für Rettenschöss“ mit sechs Mandaten.
In Scheffau heißt der neue Bürgermeister Christian Tschugg. „Mein Scheffau“ hält sieben der 13 Mandate.
Klare Sache in Schwoich: Josef Dillersberger als Bürgermeister hält mit seiner Liste gleich elf von 15 Gemeinderatsplätzen.

Besonderheiten
Trotz starker Verluste in den Städten Wörgl und Kufstein bleibt die Volkspartei die Bürgermeister- und Gemeinderats-partei in Tirol. Als einzige politische Kraft ist die Volkspartei in allen Städten und Gemeinden vertreten.
Das Wahlziel mit 100 Gemeinderatsplätzen in Tirol konnte die FPÖ leicht erreichen. In zahlreichen Gemeinden konnte die FPÖ neu in den Gemeinderat einziehen.
Zufrieden sind auch die Grünen im Bezirk Kufstein: Alle bisherigen Mandate blieben erhalten, in Bad Häring ein zweites Mandat hinzugewonnen. Neu sind die Grünen in Erl und Brixlegg vertreten.
Vertrackt ist die Situation in Thiersee: Hannes Juffinger stand als einziger Kanditat bereits vor der Wahl als alter und neuer Bürgermeister fest. Mit seiner Liste verlor der Ortschef allerdings haarscharf um eine einzige Stimme ein Mandat, er hält mit seiner Liste nun bei drei Mandaten. Keine der Listen hält mehr als 25 %. Der Tatsache, dass 11 der 15 Gemeinderäte im Hochtal neu sind, sieht Juffinger allerdings gelassen entgegen. Bei seinem Amtsantritt im Jahr 2004 wurden inklusive ihm gar zwölf neue Gemeinderäte angelobt.
Nachdem Andreas Ehrenstrasser in Langkampfen vor zwei Jahren vom Gemeinderat zum Bürgermeister gewählt wurde, stellte er sich nun der Bevölkerung zur Wahl. Mit 69,13 Prozent konnte er sich souverän durchsetzen. Auf Anhieb holte sich seine Liste „Gemeinsam für Langkampfen“ auch gleich sechs Mandate. „Geradlinigkeit, Offenheit und Fairness sind meine Leitlinien, das haben die Langkampfener offensichtlich wahrgenommen,“ so Ehrenstrasser.
Neu sind die Bürgermeister in den Gemeinden Wildschönau (Johannes Eder), in Scheffau (Christian Tschugg) und Rettenschöss (Georg Kitzbichler).
In Kirchbichl hat das gute Abschneiden der Freiheitlichen Kirchbichler Liste mit gleich drei Mandaten die langjährige absolute Mehrheit der SPÖ-Liste von Bgm. Herbert Rieder gebrochen.