Seit dem Jahr 2000 betreuen Hagelflieger aus Rosenheim auch 19 Gemeinden im Tiroler Unterland. Durch die rechtzeitige Impfung von hagelträchtigen Wolken konnte eine starke Reduktion von Hagelschäden in den beflogenen Gebieten in den Bezirken Kufstein und Kitzbühel erzielt werden. Bei der Generalversammlung des Hagelabwehr- und Forschungsverein Tirol bekräftigte Obmann Walter J. Mayr einmal mehr, dass ein eigenes Hagelflugzeug für die Bezirke Kufstein und Kitzbühel seine Notwendigkeit hätte: „Dass sich das Klima verändert, merken wir bereits. Wir müssen uns rüsten“, so Mayr. Im Bezirk Kufstein sind mittlerweile 28 Gemeinden dem Verein beigetreten, nur Reith i. A. und Münster fehlen noch. Im Bezirk Kitzbühel sind jedoch erst drei Gemeinden Mitglied. „Weder das Land Tirol noch Versicherungen zeigen eine Bereitschaft, uns zu unterstützen“, so Mayr. Auch deshalb wäre es ihm wichtig, dass sich möglichst alle Gemeinden dem Verein anschließen. Eine gebrauchte Maschine würde € 250.000,- kosten, die Betriebskosten liegen jährlich bei € 40.000 bis € 60.000,-.
Ruhiges Jahr
Im vergangenen Jahr hoben die Rosenheimer Hagelflieger noch zehnmal ab, um Tirol mit 15 Einsatzflügen in 9 Einsatzstunden zu schützen. Im heurigen Jahr waren in fünf Tagen nur acht Flüge notwendig, um gefährliche Wolken zu „impfen“.
Der Hagelabwehr Rosenheim stehen für ein Schutzgebiet von 4.800 km2 sieben Piloten zur Verfügung. Die Saison geht von 1. Mai bis 30. September, geschützt werden die Landkreise Rosenheim, Miesbach, Traunstein, die Stadt Rosenheim sowie der Bezirk Kufstein.