Am Montag, 20. Februar, wurde in Wörgl der Gesamtplan für den Wasserverband Unteres Unterinntal präsentiert. Acht Gemeinden würden mit diesem Projekt abgesichert, die Kosten belaufen sich auf ca. € 250 Mio.
Von den zuständigen Ämtern des Landes Tirol, der Bezirkshauptmannschaft Kufstein und dem Ingenieurbüro DonauConsult wurden im Tagungshaus in Wörgl die Pläne für den „Wasserverband Unteres Unterinntal“ präsentiert.
Klar wurde hervorgehoben, dass auch nach den Errichtungen des Schutzes am unteren Ende des Verbandes nicht mehr Wasser hinausfließen darf wie vor den baulichen Maßnahmen. Das gleiche gilt natürlich auch für alle oberhalb des Wasserverbandes liegenden Gemeinden und Verbünde.
Um zu verhindern, dass man das Wasser nur weiterleitet, müssen sogenannte Retentionsflächen geschaffen werden, die vorübergehend das Wasser aufnehmen. Drei große Flächen sieht der Plan für eine gesteuerte Überflutung im Bedarfsfall vor: Kramsach, Radfeld/Kundl und Angath.
Rund € 250 Mio. würde es kosten, diese Pläne umzusetzen. Die Schadenssumme bei einem 100jährigen Wasser wurde – zusätzlich zur Gefahr für die dort lebenden Menschen – mit € 360 Mio. berechnet.
Bis zu 85 % der Summe würde der Bund übernehmen, den Rest müssen die Gemeinden des noch zu gründenden Wasserverbandes übernehmen. Wörgl trifft es mit fast 50 % der Restsumme, da es von den meisten gelben und roten Zonen befreit würde, gleichzeitig aber keine weiteren Retentionsflächen zur Verfügung stellen kann. Hinzu kommen noch ca. € 1,5 bis € 2 Mio. Kosten für den Erhalt der Dämme - diese könnten mit 70 % vom Bund gefödert werden.
Gegen ein Hochwasser wie im Jahre 2005 ist Wörgl - wie auch alle anderen Gemeinden - inzwischen ausreichend geschützt. Doch Berechnungen zeigen, dass das sogenannte „100-jährige Hochwasser“ noch mehr Wasser bringen würde. Eine Alternative zu diesen Plänen gibt es nach Aussagen der Experten nicht.
Für Wörgl ist klar, dass die Kosten alleine nicht finanziert werden können. Bgm. Hedi Wechner hat bereits erste Gespräche mit LHStv. Josef Geisler geführt, der eine Lösung für das Problem versprach. Konkrete Zahlen wurden aber nicht genannt. „Wir werden noch viele Verhandlungen führen müssen, bevor wir festlegen können, ob wir es so machen oder nicht.“ Am 30. März soll das Thema im Gemeinderat behandelt werden.