Bis Ende 2020 erweitert die TIWAG das Innkraftwerk Kirchbichl. Vergangenen Freitag, 19. Mai, fiel im Beisein zahlreicher Ehrengäste mit der Spatenstichfeier am Betriebsgelände der Startschuss für das Projekt.
Das Kraftwerk Kirchbichl wurde zwischen 1938 und 1941 als Laufkraftwerk am Inn errichtet. Aufgrund geänderter rechtlicher und hydrologischer Rahmenbedingungen sowie betriebsbedingter Erfordernisse wird nun eine Reihe von Maßnahmen zur Sanierung und Erweiterung der Anlage umgesetzt. „Es geht um die Verbesserung der Anlagensicherheit, insbesondere um die Verbesserung des Hochwasserschutzes, um das Heranführen an die ökologischen Standarts (Anm. Fischwanderhilfe) und um die Optimierung der Nutzung des Wasserkraftpotentials am Standort Kirchbichl“, erklärte Projektleiter Johann Neuner.
Neues Krafthaus, neues Dotierkraftwerk
Durch Erhöhung der Ausbauwassermenge wird der Wirkungsgrad der Gesamtanlage weiter optimiert. Dies erfolgt durch die Errichtung des Krafthauses Kirchbichl 2 (inklusive einer weiteren Turbine) sowie eines Dotierkraftwerks, mit dem die Restwasserabgabe auch zur Stromerzeugung genutzt wird. Die Ausbauleistung des Kraftwerks erhöht sich damit von rund 19,4 auf 38 Megawatt, das Jahresarbeitsvermögen steigt auf ca. 165 Gigawattstunden. Gleichzeitig wird die Anlagensicherheit verbessert und die gewässer-ökologische Durchgängigkeit (Fischwanderhilfe) inklusive Abgabe des erforderlichen Restwassers in der Innschleife nach Vorgaben des Nationalen Gewässerbewirtschaftungsplans sichergestellt. „Mit diesem Erweiterungsprojekt setzt die TIWAG den nächsten wichtigen Schritt in Richtung einer Energieautonomie unseres Landes“, so LH Günther Platter.
Der Erweiterungsbau startet mit der Errichtung einer Baustraße sowie einer Baubehelfsbrücke, der Baustellenverkehr wird über die Raststation Angath (Autobahnanbindung) abgewickelt. „Neben der effizienteren Stromerzeugung bewirkt dieses Vorhaben auch eine ökologische Sanierung der Innschleife“, so Vorstandsdirektor Johann Herdina. Die Investitionskosten belaufen sich auf rund € 110 Mio., die Fertigstellung des Gesamtvorhabens ist bis Ende 2020 vorgesehen.