Etwas chaotisch lief die einzige Podiumsdiskussion der Bezirksspitzenkandidaten zur Landtagswahl 2018 im Andreas Hofer Stadl  ab. Wenig überraschend drehten sich die meisten Fragen aus dem Publikum um das Thema Verkehr.

Bundesrätin Nicole Schreyer (Grüne) brachte es auf den Punkt: „Kuschelig haben wir es hier“. Mit Ausnahme von NEOS stellten sich auf Einladung von Cimbria Kufstein am Donnerstag, 15. Februar, alle Bezirksspitzenkandidaten der acht antretenden Parteien zur Landtagswahl den Fragen des Publikums im Andreas Hofer Stadl in Kufstein. Für NEOS war der Spitzenkandidat des Bezirkes Landeck, Johannes Tilg, angereist.

Verkehr
Relativ schnell abgehackt war das Thema Vignettenfreiheit bis Kufstein Süd - die Politiker verwiesen auf die Zuständigkeit des Bundes bei diesem Thema. LA Alois Margreiter (ÖVP) und Christopher Ranzmeier (FPÖ) sind davon überzeugt, dass der neue Verkehrsminister Robert Hofer eine Lösung finden wird. Konkrete Vorschläge konnten aber trotz persönlicher Gespräche keine genannt werden.
Aber nicht nur die Touristen haben Anteil am Verkehrschaos, auch Tiroler fahren immer öfter mit dem Auto. „Die vollen Schulbusse am Morgen lassen mir dabei keine Wahl, wenn mein Kind keinen Platz findet, muss ich es in die Schule fahren“, bemängelt Patricia Bittersam-Horejs (SPÖ) die Öffentlichen Verkehrsdienste.
Auch Isabella Gruber (Liste Fritz) sieht keine Möglichkeit von Hinterthiersee nach Innsbruck zu kommen, wenn man z. B. um 7.30 Uhr dort sein muss. „Das Inntal ist inzwischen gut ausgebaut, nun müssen wir noch bei den Seitentälern was machen“, bestätigt auch Schreyer, dass es noch Verbesserungspotential gibt.
Für Tilg liegt die Lösung in der Änderung der Gewohnheiten: „Es braucht eine App, mit der Carsharing so einfach ist wie ein eigenes Auto.“
Christian Herbst (Impuls Tirol) würde lieber ein kilometergenau abgerechnetes Mautsystem sehen, damit es keinen Sinn macht, Ausweichstrecken zu fahren.
Diskutiert wurde auch über den von der Family Tirol vorgeschlagenen „Kaisertunnel“, der die Gäste von Ebbs aus direkt in die Skigebiete bringen soll: „Im Gegensatz zum Zillertal, das auch ein Verkehrsproblem hat, haben wir nichts von diesen Gästen, sie stauen sich nur durch Kufstein durch. Mit dem Tunnel kommt man direkt dorthin, wo man hin will, ein Gewin für alle“, so LA Andrea Krumschnabel (Family). Ein Machbarkeitsstudie soll zeigen, ob so ein Tunnel überhaupt realisierbar ist, Hauptproblem sind sicher die Kosten für so einen Tunnel, der zwischen 7 und 10 Kilometer lang werden würde.

Pflege
Als einziges weiteres Thema wurde die Pflege angesprochen. Hier sind sich aber alle Fraktionen einig: die Pflege zuhause gehört forciert und auch für die Pension angerechnet.

V. l.: Nicole Schreyer (Grüne), Patricia Bittersam-Horejs (SPÖ), Alois Magreiter (ÖVP), Isabella Gruber (Liste Fritz), Christian Herbst (Impuls Tirol), Johannes Tilg (Neos), Christofer Ranzmeier (FPÖ) und Andrea Krumschnabel (Family) mit den Veranstaltern, der Studenverbindung Cimbria Kufstein.